Berlin.

  • Laut eines Berichts will Amazon einen eigenen Messenger entwickeln, der mehr als WhatsApp kann
  • Doch es gibt Zweifel an dem Vorhaben

Vor ein paar Jahren war Amazon vor allem bei den etablierten Versandhändlern wie Otto gefürchtet. Das ist zwar immer noch so. Doch seitdem das einst nur auf den Online-Handel fokussierte Unternehmen seine Produkt- und Dienstleistungspallette ausgeweitet hat, bangen auch viele andere Branchen um ihr Geschäft, wenn sie den Namen des von Jeff Bezos gegründeten Unternehmen hören.

Nachdem Amazon unter anderem Streamingdiensten oder dem Lebensmittel- und Einzelhandel den Kampf angesagt hat, scheint es jetzt nur allzu konsequent, dass der in Seattle ansässige Konzern den nächsten Schritt gehen will. Wie das Portal „aftnews.com“ berichtet, plant Amazon offenbar, einen eigenen Messenger zu entwickeln.

Das soll der Amazon-Messenger angeblich können

Demnach führe Amazon derzeit Befragungen von Nutzern durch, was sie von einem guten Messenger erwarten würden. Das Portal veröffentlichte zudem Screenshots, auf denen die angeblich neuen Funktionen zu sehen sind.

So soll es etwa möglich sein, Reservierungen und Bestellungen zu machen, Einkäufe zu erledigen und das Sicherheitsniveau für einzelne Konversationen wie zum Beispiel mit Unternehmen und Banken zu erhöhen. Das könnte der Fall sein, wenn Kreditkartendaten übermittelt werden.

Zweifeln an den Plänen

Zudem seien bei dem Alleskönner-Dienst, der „Anytime“ heißen soll, keine Nummern erforderlich. Der Messenger soll stattdessen ausschließlich mit der Erwähnung von Namen funktionieren. Wie das technisch umgesetzt werden soll, verrät der Screenshot allerdings nicht.

Doch es gibt Zweifel, ob Amazon tatsächlich einen Messenger plant. So weist das Portal „Techcrunch.com“ auf einen Tippfehler in den Screenshots hin, bei dem beim Wort „encyrpt“ (dt. verschlüsseln) ein „p“ vergessen wurde. Zudem habe Amazon auf eine Anfrage des Portals bislang nicht geantwortet.

Angriff auf WhatsApp

Ob es also wirklich einen neuen Messenger von Amazon gibt, ist noch unklar. Wirklich abwegig wäre der vor allem auf die Kommunikationen zwischen Kunden und Firmen konzentrierte Dienst jedoch nicht. „Anywhere“ könnte die auch bei Amazon Echo eingerichtete Messaging-Funktion erweitern.

Und auch bei dem in „Anywhere“ integrierten Videokonferenzen-Dienst hat Amazon bereits Erfahrung: Im Februar stellte das Unternehmen Chime vor und startet damit einen Angriff auf Sykpe. Folgt jetzt auch WhatsApp?

Das sollen die wichtigsten Funktionen des Amazon-Messengers sein:

  • Keine Nummern erforderlich, Kontakt mit Namensnennung
  • Nachrichtenverschlüsselung für bestimmte Konversationen
  • Videokonferenzen und Anrufe möglich
  • Versenden von Gifs und Emojis
  • Filter für Videos und Fotos
  • Spiele-, Bestell- und Shoppingfunktion

(bekö)

WhatsApp: Das sind die wichtigsten Tipps und Tricks

weitere Videos