Berlin. Ein Mädchen baute eine Webseite, auf der man das Gesicht des US-Präsidenten zerkratzen kann. Dann bekam sie Post von Trumps Anwälten.

Eigentlich hatte Lucy, eine 17-Jährige aus San Francisco, nur ein wenig Langeweile und wollte programmieren. Da kam ihr die Idee: Sie baute eine Webseite, auf der man mit riesigen Katzenpfoten Gesichter von Donald Trump zerkratzen kann. Welche Wellen das schlagen würde, ahnte sie nicht. Plötzlich drohten ihr die Anwälte des US-Präsidenten Donald Trump mit einer Klage, wie der britische Observer berichtet.

Man kann sich darüber streiten, ob die Website geschmackvoll ist: Zwei riesige Katzenpfoten lassen sich mit der Maus um Porträts von Donald Trump steuern. Mit jedem Klick verpassen sie dem US-amerikanischen Präsidenten schwere Kratzer im Gesicht, bis sein Konterfei nur so von blutigen Kerben übersäht ist. Kratzt man nur genug, heißt es irgendwann: „Du hast es geschafft. Mit der Kraft der Katzen hast du Trump besiegt.“ Lange interessierte die Seite fast niemanden. Doch dann wurden Trumps Anwälte darauf aufmerksam.

Trumps Anwälte schickten ihr zwei Briefe

Mit jedem Klick ein Kratzer mehr im Gesicht des US-Präsidenten.
Mit jedem Klick ein Kratzer mehr im Gesicht des US-Präsidenten.

In einem Brief forderten sie Lucy aus San Francisco am 1. März auf, den Namen der Seite, trumpscratch.com, zu ändern. Der Name verletze die „international bekannte und berühmte“ Marke Trump. Zwar änderte Lucy daraufhin den Namen in kittenfeed.com, doch wieder erhielt sie Post von Trumps Anwälten. Dieses Mal forderten sie von Lucy unter Androhung einer Abmahnung, einen Link auf der Seite zu entfernen, unter dem man bei Amazon ein Anti-Trump-Shirt kaufen kann.

Seitdem Lucy auch den von der Seite nahm, haben sie die Anwälte des Präsidenten nicht mehr gemeldet. Dafür ist die Seite durch Medienberichte nun weltweit bekannt.

Lucy: Trump solle sich um Wichtigeres kümmern

Hobby-Programmiererin Lucy regt sich indessen über das Verhalten der Trump-Administration auf: „Die Tatsache, dass er sogar als Präsident noch Leute beschäftigt, die Blödelkram wie meinen verbieten sollen, ist unfassbar“, sagte sie dem Hollywood Reporter.

In einer Mail an den Observer schrieb sie zudem: „Ich möchte nur, dass den Leuten klar ist, dass sich dieser Präsident eindeutig mehr darüber sorgt , was Leute von ihm denken, als sich mit Substanzvollerem zu beschäftigen.“ Immerhin das hat sie mit der Kraft der Katzen nun erreicht. (cla)