Menlo Park. Unternehmensgründer Mark Zuckerberg hat mit Facebook Großes vor. Seine Vision: Eine „globale Gemeinschaft, die für alle funktioniert“.

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg strebt für das weltgrößte Online-Netzwerk eine größere Rolle in der Gesellschaft an. „In den vergangenen zehn Jahren war Facebook darauf ausgerichtet, Freunde und Familien zu verbinden. Auf dieser Basis wird unser nächster Fokus sein, eine soziale Infrastruktur für die Gemeinschaft zu entwickeln“, schrieb Zuckerberg am Donnerstag in einem ausführlichen politischen Beitrag, den er auch auf seiner Facebook-Seite postete. Dabei gehe es unter anderem um Sicherheit, Informationen und Bürgerbeteiligung.

Es gebe weltweit Menschen, die von der Globalisierung übergangen worden seien, und Abschottungs-Tendenzen, schrieb Zuckerberg. Es gehe darum, „ob wir eine globale Gemeinschaft schaffen können, die für alle funktioniert“ – und ob die Welt in Zukunft weiterhin näher zusammenrücken werde oder auseinander.

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1,9 Milliarden Facebook-Nutzer

Der Brief schließt ein ähnliches Manifest zur sozialen Rolle von Facebook an, das Zuckerberg vor dem Börsengang des Online-Netzwerks im Jahr 2012 veröffentlichte. Inzwischen hat Facebook nahezu 1,9 Milliarden Mitglieder weltweit.

Facebook wurde nach dem US-Präsidentenwahlkampf vorgeworfen, zum Aufstieg von Donald Trump beigetragen zu haben, weil für ihn positive gefälschte Nachrichten sich ungehindert im Netzwerk ausbreiten konnten. Zuckerberg schrieb nun, dass auch er über die Ausbreitung von Fake News und die sogenannte „Filterblase“ besorgt sei, bei der Nutzern von Software nur Informationen angezeigt werden, die zu ihren Ansichten passen.

Macht Facebook dumm?

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    Zuckerberg: Medien brauchen mehr Unterstützung

    Zugleich sei ein potenziell noch folgenschwerer Effekt, dass in sozialen Netzwerken grundsätzlich einfachere Darstellungen schnellere Verbreitung fänden. „Im schlimmsten Fall werden so komplexe Themen versimpelt und wir hin zu Extremen gedrängt.“ Facebook versuche, das Problem anzugehen.

    Um etwa die Ausbreitung reißerischer Schlagzeilen zu bremsen, achte Facebook inzwischen auch stärker darauf, ob Nutzer einen Artikel erst teilen, wenn sie ihn gelesen haben. Die Nachrichtenbranche brauche mehr Unterstützung, schrieb Zuckerberg.

    Künstliche Intelligenz soll Hassreden aufspüren

    Der Facebook-Gründer brachte auch die Idee auf, dass Hassrede oder andere verbotene Inhalte mit Hilfe künstlicher Intelligenz entdeckt werden könnten. „Mit dem aktuellen Tempo der Forschung werden wir anfangen können, das für einige dieser Fälle 2017 anzuwenden, für andere wird das noch jahrelang nicht möglich sein.“

    Hier empfängt Trump die Silicon-Valley-Bosse

    Apple, Google, Facebook, IBM, Amazon, ... Die Chefs der größten Tech-Firmen der USA saßen im Trump-Tower. Ein Platz ganz dicht beim Präsidenten Peter Thiel, deutschstämmiger Mitgründer von PayPal und einer der ersten Facebook-Investoren, saß neben Trump.
    Apple, Google, Facebook, IBM, Amazon, ... Die Chefs der größten Tech-Firmen der USA saßen im Trump-Tower. Ein Platz ganz dicht beim Präsidenten Peter Thiel, deutschstämmiger Mitgründer von PayPal und einer der ersten Facebook-Investoren, saß neben Trump. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
    Wir zeigen, welche Bosse von welchem Internetgiganten in der Runde saßen.
    Wir zeigen, welche Bosse von welchem Internetgiganten in der Runde saßen. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
    Peter Thiel gehört dem Team an, das die Übernahme des Amtes für Trump vorbereitet und hat Trump im Wahlkampf unterstützt. Neben ihm: Apple-Chef Tim Cook.
    Peter Thiel gehört dem Team an, das die Übernahme des Amtes für Trump vorbereitet und hat Trump im Wahlkampf unterstützt. Neben ihm: Apple-Chef Tim Cook. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
    Der gilt nicht als Trump-Freund und schaut hier auch etwas sauertöpfisch.
    Der gilt nicht als Trump-Freund und schaut hier auch etwas sauertöpfisch. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
    An Cooks Seite fand die Oracle-Chefin Safra Catz Platz.
    An Cooks Seite fand die Oracle-Chefin Safra Catz Platz. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
    Daneben: Tesla-Gründer Elon Musk, der auch Marsmissionen plant. Erster Mensch auf dem Mars wäre eigentlich auch etwas für Trump.
    Daneben: Tesla-Gründer Elon Musk, der auch Marsmissionen plant. Erster Mensch auf dem Mars wäre eigentlich auch etwas für Trump. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
    Die Plätze neben Musk gehörten dann wieder Männern aus dem Trump-Gefolge:  Musks Nachbar Gary Cohn ist Investmentbanker von Goldman Sachs und von Trump auserkoren als Wirtschaftsberater, Milliardär Wilbur Ross (rechts) soll Handelsminister werden.
    Die Plätze neben Musk gehörten dann wieder Männern aus dem Trump-Gefolge: Musks Nachbar Gary Cohn ist Investmentbanker von Goldman Sachs und von Trump auserkoren als Wirtschaftsberater, Milliardär Wilbur Ross (rechts) soll Handelsminister werden. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
    Zur Rechten des Präsidenten saß sein angehender Vize Mike Pence.
    Zur Rechten des Präsidenten saß sein angehender Vize Mike Pence. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
    Neben Pence die Facebook-Geschäftsführerin  Sheryl Sandberg, an ihrer Seite der Google-Mitgründer Larry Page, nach der Google-Neuorganisation Chef der Muttergesellschaft Alphabet.
    Neben Pence die Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, an ihrer Seite der Google-Mitgründer Larry Page, nach der Google-Neuorganisation Chef der Muttergesellschaft Alphabet. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
    In einigem Abstand zu Trump hatte Amazon-Boss Jeff Bezos seinen Platz gefunden.
    In einigem Abstand zu Trump hatte Amazon-Boss Jeff Bezos seinen Platz gefunden. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
    Trump hat Bezos in der Vergangenheit verübelt, dass die Bezos gehörende „Washington Post“ kritisch über den künftigen Präsidenten berichtete.
    Trump hat Bezos in der Vergangenheit verübelt, dass die Bezos gehörende „Washington Post“ kritisch über den künftigen Präsidenten berichtete. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
    Alphabet-Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt gehörte zum Beraterteam von Barack Obama. Neben ihm mit der etwas wilden Frisur sitzt Alex Karp, Chef von dem auf Big-Data-Analysen spezialisierten Unternemen Palantir Technologies, zu dessen Kunden auch die Nachrichtendienste gehören. Zu Schmidts Rechter saß der Rechte Steve Bannon, gegenüber vom angehenden Vize-Präsidenten Pence.
    Alphabet-Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt gehörte zum Beraterteam von Barack Obama. Neben ihm mit der etwas wilden Frisur sitzt Alex Karp, Chef von dem auf Big-Data-Analysen spezialisierten Unternemen Palantir Technologies, zu dessen Kunden auch die Nachrichtendienste gehören. Zu Schmidts Rechter saß der Rechte Steve Bannon, gegenüber vom angehenden Vize-Präsidenten Pence. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
    Die Google- und Alphabet-Manager Eric Schmidt und Larry Page saßen zwar nicht nebeneinander, waren aber zusammen eingetroffen.
    Die Google- und Alphabet-Manager Eric Schmidt und Larry Page saßen zwar nicht nebeneinander, waren aber zusammen eingetroffen. © REUTERS | ANDREW KELLY
    Microsoft-Boss Satya Nadella verabschiedet sich nach der Runde. Am Tisch saß er gegenüber von Elon Musk.
    Microsoft-Boss Satya Nadella verabschiedet sich nach der Runde. Am Tisch saß er gegenüber von Elon Musk. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
    Seine Nachbarin: die IBM-Chefin Ginni Rometty.
    Seine Nachbarin: die IBM-Chefin Ginni Rometty. © REUTERS | ANDREW KELLY
    Cisco-Chef Chuck Robbins nahm gegenüber von Tim Cook Platz.
    Cisco-Chef Chuck Robbins nahm gegenüber von Tim Cook Platz. © REUTERS | Andrew Kelly
    Im Aufzug nach oben: Intel-Boss Brian Krzanich. Er saß am äußersten Ende, gegenüber von Jeff Bezos.
    Im Aufzug nach oben: Intel-Boss Brian Krzanich. Er saß am äußersten Ende, gegenüber von Jeff Bezos. © REUTERS | ANDREW KELLY
    Am Kopfende zwischen den Intel- und Amazon-Managern hatten sich die Trump-Kinder breit egmacht: Eric (Foto), Donald Jr. ...
    Am Kopfende zwischen den Intel- und Amazon-Managern hatten sich die Trump-Kinder breit egmacht: Eric (Foto), Donald Jr. ... © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
    ... und Ivanka.
    ... und Ivanka. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
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    Facebook gerät immer wieder in die Kritik, weil die Regeln zum Beispiel gegen Nacktheit in Fotos so angewendet werden, dass Abbildungen von Kunstwerken oder historische Aufnahmen wie das eines Mädchens aus Vietnam während eines amerikanischen Luftangriffs gelöscht werden.

    Zuckerberg will dem Nutzer die Wahl lassen

    „Hier in Kalifornien sitzend, sind wir nicht in der besten Position, um die kulturellen Normen rund um die Welt zu identifizieren“, schrieb Zuckerberg. „Stattdessen brauchen wir ein System, bei dem wir alle zu den Standards beitragen können.“ Die Regeln zur Anzeige von Inhalten müssten stärker individualisiert werden.

    Die Idee sei, jedem die Möglichkeit zu geben, die Vorgaben für sich selbst zu gestalten, zum Beispiel wenn es um Nacktheit oder Gewaltdarstellung gehe. „Sie entscheiden, was ihre persönlichen Einstellungen sind.“ Mit Hilfe künstlicher Intelligenz könnten die Vorgaben dann überwacht werden. (dpa)