Berlin/Washington. Man habe „alternative Fakten“ präsentiert, sagt die Trump-Beraterin. Was sie eigentlich meint: Sie hat falsche Informationen verpackt.

Gefällt dem neuen US-Präsidenten nicht, was in den Medien über ihn zu lesen ist, bezeichnet Donald Trump die gesamte Branche als „Lügenpresse“. Wenn er selbst falsche Dinge verbreiten lässt, sind es „alternative Fakten“.

So geschehen nach dem ersten Pressebriefung. Da ging es um die Zahl der Teilnehmer bei der Vereidigung des neuen Präsidenten. Präsidialamtssprecher Sean Spicer hatte der Presse vorgeworfen, falsch berichtet zu haben, und behauptet, nie hätte es mehr Gäste bei einer Amtseinführung gegeben. „Dies war das größte Publikum, das je bei einer Vereidigung dabei war. Punkt.“

#AlternativeFacts

Nachweislich falsch: Nicht zuletzt Luftaufnahmen hatten gezeigt, dass die Menschenmenge am vergangenen Freitag kleiner war als die bei der Vereidigung von Barack Obama 2009.

Doch dem nicht genug: „Wir sehen uns genötigt, herauszugehen, reinen Tisch zu machen und alternative Fakten zu präsentieren“, sagte Trumps Beraterin Kellyanne Conway später. Alternative Fakten also. Da ließ der passende Hashtag auf Twitter nicht lange auf sich warten.