Berlin. Mit dem U Play und dem U Ultra könnte der HTC wieder einen „Haben-wollen“-Reflex auslösen. Wir haben uns die Geräte schon angesehen.

Als HTC 2013 das erste HTC One vorstellte, war das fast schon eine Zäsur für die Smartphone-Welt. Endlich gab es ein Android-Gerät, das dem iPhone nicht nur in Sachen Technik, sondern auch im Design ebenbürtig war: Der schlichte aber schicke Aluminium-Body hob das One von der gesammelten Plastik-Konkurrenz ab und bot für Stilbewusste Handy-Käufer endlich eine angemessene Android-Alternative zum damals aktuellen iPhone 5.

Seitdem hat sich viel getan – und während das One in den folgenden Jahren spürbar Blaupause für eine schickere Android-Welt war, konnte HTC selbst nicht wirklich davon profitieren – denn die äußerlich nahezu identischen Nachfolger One M8 und One M9 gingen optisch irgendwie unter und vermochten auch technisch nicht hervorzustechen. Das HTC 10 aus dem vergangenen Jahr war hardwareseitig zwar wieder ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung, echte Akzente konnte HTC dennoch nicht setzen. In wenigen Wochen könnte sich das ändern.

HTC U Play und U Ultra mischen die Smartphone-Optik auf

Grund dafür sind das HTC U Ultra und das HTC U Play, zwei Smartphones, die nicht nur technisch spannend sind, sondern sich endlich mal wieder angenehm vom Einheitslook der Branche abheben. Wir konnten uns anhand von Vorseriengeräten bereits einen kurzen Eindruck verschaffen.

Das HTC U UItra hat ein zweites Display über dem Hauptschirm - so nerven aufpoppende WhatsApp-Nachrichten nie wieder beim Pokémon-Go-Spielen
Das HTC U UItra hat ein zweites Display über dem Hauptschirm - so nerven aufpoppende WhatsApp-Nachrichten nie wieder beim Pokémon-Go-Spielen © BM | Jan Mölleken

Wirklich besonders ist die Rückseite der neuen U-Geräte: Die besteht komplett aus Glas und ist in ihren vier changierenden Farben ein echter Hingucker – auch wenn die Fotos das nicht wirklich wiedergeben. Je nach Geschmack gibt es ein tiefes Schwarz, das bei Schrägsicht in leichtem Grünton schimmert, ein Weiß, das einen gewissen Perlmutt-Effekt bietet, einen schillernden Pinkton sowie ein kraftvolles, tiefes Blau. Sie alle sehen wirklich besonders aus und bieten eine viel intensivere Farbe, als man es von typischen Metallrückseiten gewohnt ist.

Oben liegt HTCs U Ultra, unten das günstigere U Play
Oben liegt HTCs U Ultra, unten das günstigere U Play © BM | Jan Mölleken

Grund dafür sei die Herstellungsweise erklärt HTC, bei der mehrere dünne, leicht unterschiedlich gefärbte Glasschichten aufeinandergelegt, erhitzt und anschließend an den Kanten geformt wurden. Das Ergebnis sieht sehr schick aus und liegt angenehm in der Hand - dass diese Oberfläche natürlich auch ein Fingerabdruckmagnet ist, versteht sich von selbst.

Eine weitere Besonderheit, die beim U Ultra sofort ins Auge fällt, ist ein kleines zweites Display, direkt oberhalb des Hauptschirms. Hier können das Wetter, Nachrichten und andere Hinweise eingeblendet werden, ohne dass sie etwa beim Spielen oder Surfen stören - eine spannende Idee.

Auch sonst bietet das HTC U Ultra Top-Ausstattung: 5,7-Zoll-Display mit QuadHD-Auflösung, Snapdragon-821-Prozessor, erweiterbaren Speicher, eine 12 Megapixel-Kamera die der von aktuellen Top-Geräten wie Googles Pixel nicht nachstehen soll und vieles mehr. Instagram-Fans wird zudem freuen, dass die Selfiekamera mit 16 Megapixeln sehr hoch auflöst und zudem Bilder per HDR automatisch aufhübscht.

Vier Mikrofone für Sprachassistenten

Spannend ist auch, dass HTC sein Top-Gerät mit vier Mikrofonen ausgestattet hat, die, ähnlich wie Amazons Echo, aus jeder Richtung Sprache sicher erkennen sollen, selbst über eine Entfernung von zwei Metern hinweg – eine Disziplin an der aktuelle Smartphones bisher scheitern. Außerdem erlauben die Mikros auch 3D-Audio-Aufnahmen beim Videodreh. Wie gut oder schlecht das funktioniert, ließ sich mit den Vorserienmodellen leider noch nicht testen.

Das HTC U Ultra in Ice White
Das HTC U Ultra in Ice White © BM | Jan Mölleken

Überhaupt hat sich HTC in Sachen Sound viel Mühe gegeben: Eine Kopfhörerbuchse gibt es allerdings nicht mehr, Kopfhörer müssen entweder per USB-C-Stecker oder per Bluetooth angeschlossen werden. Die mitgelieferten, HiRes-zertifizierten Ohrstecker sollen übrigens mehr als überdurchschnittlich klingen. Ein in beiden Stöpseln eingebautes Mikrofon helfe nach dem Einstecken dabei, den Sound individuell ans jeweilige Ohr anzupassen.

Ein Smarter Assistent, intelligentes Akkumanagement und vieles mehr sollen die beiden Geräte abrunden. All das wird sich aber erst wirklich testen lassen, wenn wir Geräte mit der fertigen Software ausprobieren können.

Fazit

Ganz klar: mit diesen Geräten könnte HTC endlich mal wieder ein großer Wurf gelungen sein: Die Technik passt, bietet mit Zweit-Display und den vier Mikrofonen beim Ultra sogar zwei interessante Besonderheiten. Den Unterschied könnte für viele Käufer aber dieser besondere Glaslook machen. Wirklich mehr wissen wir aber erst, wenn sich die fertigen Geräte im Test bewiesen haben.

Das HTC U Ultra ist vermutlich ab Mitte Februar für 750 Euro, das U Play für rund 450 Euro erhältlich.

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