Wiesbaden. In Deutschland haben im vergangenen Jahr knapp 100.000 Frauen abgetrieben. Lediglich ein kleiner Anteil von ihnen ist im Teenie-Alter.

Die Zahl der Abtreibungen ist in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit rund 20 Jahren gefallen. Etwa 98.700 Schwangerschaftsabbrüche wurden 2016 gemeldet, das waren 0,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor und zugleich der niedrigste Stand seit mindestens 1996, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte.

Der Anteil der abgebrochenen Teenie-Schwangerschaften an allen Abtreibungen lag bei drei Prozent. Fast drei Viertel der Frauen waren zwischen 18 und 34 Jahre alt und rund acht Prozent 40 Jahre und älter. Mehr als jede dritte Schwangere (39 Prozent) hatte noch kein eigenes Kind. Wie viele Frauen gemessen an ihrer Altersgruppe abgetrieben haben, wissen die Statistiker noch nicht, weil die Bevölkerungszahlen noch nicht erhoben wurden.

96 Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Gründe waren in vier Prozent der Fälle die Begründung für den Abbruch. Die meisten Schwangerschaften (62 Prozent) wurden mit der Absaugmethode abgebrochen. Das Gros der Eingriffe erfolgte ambulant. (dpa)