Tel Aviv. Der schwarze Hautkrebs gehört zu den Tumoren der Haut, die oftmals zum Tod führen. Betroffene können jetzt neue Hoffnung schöpfen.

Jedes Jahr erkranken etwa 20.000 Deutsche neu am oft tödlichen schwarzen Hautkrebs. Für die insgesamt 200.000 Betroffenen in Deutschland gibt es jetzt neue Hoffnung: Wie das wissenschaftliche Fachmagazin „Nature“ berichtet, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg in Zusammenarbeit mit der Universität Tel Aviv offenbar zwei Stoffe gefunden, die die Verbreitung von Metastasen des Hautkrebs stoppen könnten. „Unsere Studie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Gegenmittel für den tödlichsten Hautkrebs“, sagt der Leiter der Forschungsgruppe, Dr. Carmit Levy, dem israelischen Internet-Portal „Haaretz“.

Zudem hätten die Forscher neue Erkenntnisse über die Verbreitung von Metastasen von Melanomen der Haut gewonnen. Bevor er sich auf andere Organe ausbreitet, stößt der schwarze Hautkrebs nach seiner Entstehung mikroskopisch kleine Blasen mit Molekülen aus, die genetisches Material enthalten. Diese Gen-Blasen lösen Veränderungen in den Hautzellen aus, die von nun an Krebszellen aufnehmen und an andere weiterverbreiten können.

Bedrohung geht von Metastasen aus

„Die von Melanomen ausgehende Bedrohung ist nicht der Tumor, der auf der Haut erscheint, sondern vielmehr seine Metastasen“, sagt der Mediziner Levy. Demzufolge könne der weitere Verlauf der Krankheit ohne weitere Folgen für den Patienten gestoppt werden, wenn der Tumor noch vor der Metastasierung entfernt werden würde. Aber auch bei Patienten mit bereits metastasierendem schwarzen Hautkrebs seien die Mediziner zuversichtlich, die bereits bestehenden Therapiemethoden zu erweitern.

„Nature“ zufolge hätten die Forscher nämlich zwei chemische Stoffe identifiziert, die den Transport der Krebszellen vom Melanom zu anderen Zellen stoppen und bösartige Veränderungen selbst dann noch blockieren, wenn die Gen-Blasen bereits angekommen sind. Demnach soll es sich um die Stoffe mit den Bezeichnungen „SB202190“ und „U0126“ handeln.

Hoffnung auf Heilung

In weiteren Untersuchungen versuchen die Forscher nun, die Liste der bereits vorhandenen Therapiemöglichkeiten, die von Chemo- bis Strahlentherapie und immunsystemaktivierenden Medikamenten reichen, zu verlängern. „Wir hoffen, dass unsere Erkenntnisse dabei helfen, Melanome in eine nicht-bedrohliche, einfach zu kurierende Krankheit zu verwandeln“, sagt Levy zu „Haaretz“.