Oberhausen. Die Winkelspinne gilt mit zehn Zentimetern als größte deutsche Art. Bewohner in Oberhausen mussten dies jetzt erschreckt feststellen.

Handgroße Spinnen erobern die Wohnungen: Das außerordentlich milde Wetter der letzten Wochen hat auch in Oberhausen dazu geführt, dass die Tierchen verstärkt durch geöffnete Fenster und unter Türritzen hindurch krabbeln. Darunter sind zum Schrecken der Bewohner auch rund zehn Zentimeter große Hauswinkelspinnen.

„Die Hauswinkelspinne gehört zu den größten heimischen Spinnen“, erläutert Biologe Dr. Marcus Schmitt von der Universität Duisburg-Essen. Der Spinnenexperte kann aber beruhigen: „Sie sind völlig harmlos.“ Sie beißen fast nie. „Wenn sie es aber doch einmal tun, durchdringen sie nur selten die feste menschliche Haut.“ Die Giftwirkung sei kaum der Rede wert. „Ein leichtes Brennen, eine leichte Rötung, die nach wenigen Stunden vergehen.“

Fliegengitter können Abhilfe schaffen

Wer auf eine Hauswinkelspinne trifft, sollte vor allem die Ruhe bewahren. Am besten könnten die Krabbler mit einem Glas eingefangen werden. „Einfach darüber stülpen, eine Karte unter den Rand schieben und dann hinaus in den Garten damit.“ Ein natürlicher Feind der Spinnen sei der Igel. „Aber auch alle möglichen Vögel stellen ihnen nach“, weiß Schmitt. Auch Katzen würden Spinnen gerne fangen und hin und wieder fressen. „Was völlig unbedenklich ist – jedenfalls für die Katze.“ Denn im Gegensatz zu Mäusen, Ratten, Schaben oder Fliegen übertrügen Spinnen keine Keime. „Sie machen unsere Vorräte nicht ungenießbar.“

Die Hauswinkelspinnen lebten mehrere Jahre. „Was bei Spinnen nicht selbstverständlich ist.“ Die meisten blieben bei einer Größe von unter 10 Zentimetern, „bei einer Körperlänge von etwa 1,5 Zentimetern“.

Alle, die sich dennoch vor Ekel schütteln, tröstet der Biologe: „Fliegengitter vor den Fenstern und Bürsten an der Unterseite von Türen hindern sie am unbefugten Zutritt der Wohnung.“ Und: Sinken die Temperaturen wie jetzt unter die Frostgrenze, verkriechen sich die Krabbler schnell zur Überwinterung.