Berlin. Die Bundesregierung hat offenbar eine Einigung über die Reform der Betriebsrenten erzielt: Profitieren sollen auch Geringverdiener.

Mit Steuerzuschüssen für Geringverdiener und Entlastungen für Unternehmen will die Bundesregierung die Verbreitung von Betriebsrenten massiv ausbauen. Das ist Kern einer Reform, auf die sich nach Informationen unserer Redaktion am Dienstag bei einem Spitzentreffen Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und die Spitzen von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden verständigten.

Geplant ist demnach, dass Beiträge der Arbeitgeber für die betriebliche Altersvorsorge von Geringverdienern mit einem steuerfinanzierten Zuschuss von bis zu 150 Euro im Jahr gefördert werden. Ein Teil der Betriebsrenten soll auch nicht mehr auf die Grundsicherung im Alter angerechnet werden. Steuervorteile für Arbeitnehmer bei der Umwandlung von Lohn in Betriebsrenten werden der Verständigung zufolge aufgestockt.

Gesetzentwurf bis Mitte Oktober geplant

Zudem ist nun klar, dass Unternehmen künftig Betriebsrenten nicht mehr in einer fixen Höhe garantieren müssen – sofern sich die Tarifpartner in Verträgen auf bestimmte Modelle verständigen.

Schäuble und Nahles wollen nach der Verständigung bis Mitte Oktober einen Gesetzentwurf vorlegen. Ziel ist, dass deutlich mehr Arbeitnehmer auch in kleineren Unternehmen mit Betriebsrenten für das Alter vorsorgen – derzeit haben 60 Prozent der Beschäftigten Anspruch auf eine Betriebsrente. (ck)