Berlin. „Niemand kann mir erzählen, dass das nicht abgestimmt oder vorbereitet wurde“, sagt Heiko Maas – und fordert dringende Aufklärung.

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) geht davon aus, dass die Silvester-Angriffe auf Frauen organisiert waren. „Wenn sich eine solche Horde trifft, um Straftaten zu begehen, scheint das in irgendeiner Form geplant worden zu sein. Niemand kann mir erzählen, dass das nicht abgestimmt oder vorbereitet wurde“, sagte er der „Bild am Sonntag“. „Wir müssen dringend aufklären, wie es zu diesen abscheulichen Taten kommen konnte.“

Auch einen Zusammenhang zwischen den Attacken auf Frauen in mehreren deutschen Städten schließt Maas nicht aus: „Alle Verbindungen müssen sehr sorgfältig geprüft werden“, sagte er. Der Verdacht liege nahe, „dass hier ein bestimmtes Datum und zu erwartende Menschenmengen herausgesucht wurden. Das hätte dann noch einmal eine andere Dimension.“

„Diese Berichte sind erschütternd“

Kritik äußerte Maas erneut an der Kommunikation der Polizei. „So naiv, zu glauben, man könne solche Gewaltexzesse verschweigen, kann eigentlich niemand sein“, sagte er mit Verweis auf eine erste Mitteilung der Kölner Polizei am Neujahrsmorgen, in der es hieß, die Silvesterfeiern seien friedlich verlaufen. „Wer die Mitteilung verfasst hat, hatte die Berichte der Einsatzkräfte aus der Nacht offenbar nicht gelesen. Diese Berichte sind erschütternd und müssen umfassend aufgearbeitet werden.“ (rtr/sdo)