Peking.

Myanmars Chefdiplomatin Aung San Suu Kyi ist erstmals in ihrer Amtszeit zu politischen Gesprächen nach China gereist. Wie das Außenministerium in Peking am Donnerstag mitteilte, ist Suu Kyi in der chinesischen Hauptstadt eingetroffen.

Es wird erwartet, dass sie während ihres Besuchs bis Sonntag auch mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping und Premier Li Keqiang Gespräche führen wird.

China war einer der wenigen Unterstützer des früheren Militärregimes in Myanmar, das die Demokratie-Ikone Aung San Suu Kyi 15 Jahre unter Hausarrest gehalten hatte. In einer historischen Wahl konnte Suu Kyis Partei im vergangenen November die Macht übernehmen. Wichtigstes Gesprächsthema in Peking dürfte ein von China finanziertes Staudamm-Projekt werden, das 2011 von der damaligen Regierung in Myanmar auf Eis gelegt wurde.

Für China ist Myanmar zudem strategisch wichtig, weil es der zweitgrößten Volkswirtschaft einen direkten Landweg zum Indischen Ozean bietet. Diplomaten glauben, dass Suu Kyi trotz der belasteten Vergangenheit an einem guten Verhältnis zum wichtigsten Handelspartner ihres Landes gelegen ist. Sie braucht China auch, um den Norden des Landes zu stabilisieren, wo Milizen gegen ethnische Minderheiten kämpfen, die teilweise Kontakt nach China haben.