Damaskus. Trotz der Waffenruhe bombardiert die syrische Luftwaffe Aktivsten zufolge Aleppo. Erneut traf sie offenbar eine Gesundheitsstation.

Bei Luftangriffen auf eine Gesundheitsstation und andere Rebellengebiete in der nordsyrischen Stadt Aleppo sind Aktivisten zufolge mindestens drei Menschen getötet worden. Getroffen worden seien auch ein Markt und eine Moschee, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag. Sie machte die syrische Luftwaffe für die Angriffe verantwortlich.

Bereits am Mittwoch gab es einen Luftangriff auf ein Krankenhaus in einem Rebellengebiet Aleppos. Die Zahl der Todesopfer ist am Freitag auf mindestens 50 gestiegen. Unter den Toten seien auch sechs Mediziner, teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mit. Das Al-Kuds-Hospital liegt im von Rebellen kontrollierten Teil Aleppos. Der Angriff auf das Krankenhaus in der Nacht zu Donnerstag stieß international auf Kritik. So sprach die Bundesregierung von einem „eklatanten Verstoß“ gegen das Völkerrecht und von „Mord an einer großen Zahl von Zivilisten“. Wer genau für den Angriff auf die Klinik verantwortlich ist, blieb unklar.

Syrische Armee ruft „Regime der Ruhe“ aus

Aleppo im Norden des Landes unterliegt nach Angaben aus syrischen Militärkreisen nicht dem „Regime der Ruhe“, das für einige Teile Syriens von Samstag 1.00 Uhr Ortszeit an gelten soll. In Aleppo hielten sich Terroristen auf, die ihre Angriffe auf die Stadt und ihre Einwohner nicht eingestellt hätten, sagte ein Vertreter der Streitkräfte von Präsident Baschar al-Assad der Nachrichtenagentur Reuters zur Begründung.

Die syrische Armee hat das „Regime der Ruhe“ ausgerufen, es soll in der Hauptstadt Damaskus und in einer Region östlich davon für 24 Stunden gelten, im Norden der Mittelmeerprovinz Latakia für 72 Stunden. Ein Vertreter der Opposition hatte laut russischen Medien gesagt, die Feuerpause werde auch in Aleppo greifen. Das syrische Militär erwähnte die Großstadt allerdings nicht. (dpa/rtr)