Istanbul. Nachdem sich Saudi-Arabien bereits für einen Einsatz von Bodentruppen in Syrien gezeigt hatte, schmiedet die nun Türkei ähnliche Pläne.

Das Nato-Land Türkei erwägt die Entsendung von Bodentruppen nach Syrien zur Bekämpfung der Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS). „Wenn es seine solche Strategie gibt, könnte sich die Türkei zusammen mit Saudi-Arabien an einem Einsatz am Boden beteiligen“, sagte Außenminister Mevlüt Cavusoglu der Zeitung „Yeni Safak“ zufolge am Samstag am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz. Saudi-Arabien hat bereits signalisiert, bei Bedarf Soldaten schicken zu können.

Zudem kündigte Cavusoglu an, dass der Golfstaat Kampfflugzeuge für den Syrien-Einsatz in die Türkei verlegen wird. Eine noch unbekannte Zahl an Maschinen werde auf dem Stützpunkt Incirlik stationiert, sagte der Minister der Zeitung zufolge weiter. Die Regierung in Riad war am Samstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Saudi-Arabien ist Teil der von den USA geführten Allianz, die den IS in Syrien und im Irak aus der Luft bekämpfen.

Feuerpause soll binnen einer Woche starten

Am Rande der Sicherheitskonferenz hatten Russland und die USA am Freitag vereinbart, auf eine Feuerpause in Syrien binnen einer Woche hinzuarbeiten. Allerdings wurde die Abmachung von keiner der Bürgerkriegsparteien unterschrieben. Am Samstag forderte US-Außenminister John Kerry Russland auf, Luftangriffe auf Gruppen der gemäßigten Opposition einzustellen.

Seit fünf Jahren kämpfen Rebellen gegen den von der Moskauer Regierung unterstützten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, gerieten zuletzt aber durch die russischen Bombardements ins Hintertreffen. Dies hat Golfstaaten aufseiten der Aufständischen wie Saudi-Arabien auf den Plan gerufen. (rtr)