Berlin. Premier Manuel Valls hat deutliche Worte für die russische Regierung parat. Luftangriffe seien das falsche Signal im Syrienkonflikt.

Nach Einschätzung des französischen Premierministers Manuel Valls kann der Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) nur mit lokalen Bodentruppen gewonnen werden. „Die Bodenoffensive dieser lokalen Truppen – und auch gewisser arabischer Länder, sofern sie sich dazu entschließen – ist entscheidend, und sei es nur, um die zurückeroberten Stellungen zu halten“, sagte Valls unserer Redaktion.

Der französische Regierungschef nimmt zusammen mit dem scheidenden Außenminister Laurent Fabius und Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian an diesem Wochenende an der Münchner Sicherheitskonferenz teil.

Frankreich will keine Bodentruppen entsenden

Derzeit fliegt eine internationale Koalition unter Führung der USA Luftangriffe auf Stellungen der Terrormiliz IS in Syrien. Einige dieser Länder bilden lokale Truppen aus, die gegen den IS kämpfen. So beteiligt sich Deutschland an Training und Ausbildung der kurdischen Peschmerga im Nordirak. Jedes Land sei bei der Frage des Einsatzes von Bodentruppen souverän, sagte Valls. „Frankreich für seinen Teil beabsichtigt nicht, Bodentruppen in den Kampf gegen Daesch (den sogenannten IS) zu entsenden.“

Der französische Premierminister übte scharfe Kritik an den russischen Luftangriffen in Syrien. „Man muss es deutlich sagen: Man kann nicht einen für Syrien unerlässlichen politischen Übergang verhandeln wollen und gleichzeitig die Zivilbevölkerung bombardieren, ganze Städte belagern, den humanitären Hilfsorganisationen den Zugang verweigern und die Opposition bekämpfen, die im Übergang und in der Zukunft Syriens eine entscheidende Rolle zu spielen hat“, erklärte Valls. (bac)