Paris. Einer der Terroristen im Pariser Bataclan soll in einem Schützenverein der Polizei Mitglied gewesen sein. Das berichten mehrere Medien.

Er zählte zu den Attentätern, die in der Nacht vom 13. auf den 14. November in der Pariser Konzerthalle Bataclan 89 Menschen mit Kalaschnikows erschossen: Samy Amimour. Ein 28-Jähriger aus dem Pariser Vorort Drancy. Jetzt wurden neue Details zu dem Terroristen bekannt. Amimour soll das Schießen im Schützenverein der französischen Polizei gelernt haben. Das berichten die britische „Daily Mail“ und der französische Sender „I-Tele“.

Demnach soll er sich 2011 einen Waffenschein zugelegt und 2012 dem Anfängerkurs der l’Association Nationale de Tir de la Police (ANTP) angeschlossen haben – der Schießvereinigung der Polizei. Dort sollen ihm Polizisten unter anderem den Umgang mit halbautomatischen Waffen beigebracht haben.

Beim Beitritt in den Club war Amimour den Berichten zufolge über 18 Jahre alt, konnte eine Gebühr von 130 Euro aufbringen und war nicht vorbestraft – mehr brauchte es nicht, um Mitglied zu werden. Um nicht verdächtig zu wirken, soll sich der 28-Jährige zuvor den Bart abrasiert haben.

Amimour wurde per Haftbefehl gesucht

Den Geheimdiensten war Amimour kein Unbekannter. Ende 2012 wurde der Mann wegen „Verabredung zu terroristischen Aktivitäten“ angeklagt, da er versucht hatte in ein Terrorcamp im Jemen zu reisen. Statt in den Jemen fuhr Amimour allerdings 2013 nach Syrien. Damit hatte er gegen die richterlichen Auflagen verstoßen, die ihm nach der Anklage auferlegt worden waren. Daraufhin wurde er per internationalem Haftbefehl gesucht.

Bei den Attentaten in Paris sprengte sich Amimour im Bataclan selbst in die Luft. Bei den Anschlägen auf Bars und Restaurants im Pariser 11. Arrondissement sowie vor dem Fußballstadion Stade de France wurden insgesamt 130 Menschen getötet und Hunderte verletzt. Noch immer fahndet die Polizei nach mehreren Verdächtigen. (jei)