Madrid. Ein Mann kommt in Handschellen und schreiend ins Flugzeug. Einige Passagiere sind der Meinung: Hier passiert Unrecht. Sie stehen auf.

In Spanien haben Dutzende Flugpassagiere gegen die Abschiebung eines afrikanischen Flüchtlings protestiert und damit einen Flug von Barcelona in die senegalesische Hauptstadt Dakar um mehr als vier Stunden verzögert. Der Zwischenfall habe sich am Samstag auf dem Flughafen El Prat in Barcelona ereignet, bestätigte am Sonntag die betroffene spanische Fluggesellschaft Vueling auf Anfrage.

Die Fluggäste hätten gegen die „Verletzung der Rechte“ eines Mannes protestiert, der gegen seinen Willen ausgeflogen werden sollte, berichtete eine Passagierin, Anna Palou, dem katalanischen Fernsehsender TV3. Der von zwei Polizisten begleitete Flüchtling habe Handschellen getragen und geschrien. Rund 50 Passagiere hätten sich aus Protest geweigert, Platz zu nehmen, sagte die Passagierin Laura Arau der Zeitung „El Periódico“.

Elf Passagieren wurde der Flug untersagt

Eine andere Passagierin, Anna d'Acuña, klagte auf TV3, der Flugkapitän habe nicht mit den empörten Passagieren sprechen wollen. Nach rund eineinhalb Stunden seien alle 172 Passagiere aus dem Flugzeug gebeten worden. Elf von ihnen, die von der Polizei mit Hilfe der Piloten als Initiatoren der Aktion identifiziert worden seien, sei später der Flug nach Dakar untersagt worden.

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Nach Angaben des Portals Flightradar24.com startete die Maschine vom Typ Airbus A320-100/200 mit fast viereinhalb Stunden Verspätung. Ob der Flüchtling mit an Bord war, war zunächst nicht bekannt. Weder die Flugbehörden noch die Polizei noch Vueling wollten den Zwischenfall kommentieren. (dpa)