Berlin. Europa verstärkt den Kampf gegen die Flüchtlingsschleuser. CSU-Europapolitiker Weber fordert nun besonders drastische Maßnahmen.

  • Das Schleuser-Unwesen ist einer der Gründe für den Flüchtlingsstrom
  • Oft schicken sie die Flüchtlinge mit desolaten Booten aufs Mittelmeer
  • Ein CSU-Politiker hält nun den Einsatz von Waffen gegen Schleuser für denkbar

Der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), plädiert für einen Waffeneinsatz gegen Schleuser an der libyschen Küste, wenn das Problem anders nicht zu lösen sei. „Es muss Schluss damit sein, dass ein paar Tausend Schlepper und Schleuser die ganze EU in Geiselhaft nehmen“, sagte Weber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

„Wir brauchen ein UN-Mandat, um die Schleuser auch an der Küste und in den Küstengewässern zu bekämpfen“ , sagte Weber. „Da müssen die Europäer notfalls auch die Waffe in die Hand nehmen.“

Kurz: Migranten nach Afrika zurückschicken

Weber plädierte zudem dafür, Italien feste Kontingente dort anlandender Flüchtlinge abzunehmen. Er machte jedoch die Einschränkung: „soweit es wirklich um Flüchtlinge geht“. Viele Afrikaner, die in Italien ankommen, werden nicht politisch verfolgt, sondern suchen ein besseres Leben.

Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz verlangte im „Spiegel“, aus dem Mittelmeer geborgene Migranten in ihre „Herkunftsländer oder in Zentren in sicheren Drittstaaten“ etwa in Nordafrika zurückzuschicken. Er bekräftigte: „Wenn es die Lage erfordern sollte, ist Österreich jederzeit bereit, Grenzkontrollen am Brenner durchzuführen und den illegalen Migranten das klare Signal zu senden, dass es am Brenner kein Durchkommen gibt.“ (dpa)