Berlin. Beim G20-Gipfel wird die Kanzlerin die Differenzen mit den USA nicht übertünchen: Wird Trump in der Klima-und Handelspolitik isoliert?

Angela Merkel (CDU) zeigt ihr zweites Gesicht. Für den G20-Gipfel nimmt die Konsenspolitikerin eine Auszeit. Unverhohlen nimmt die Kanzlerin am 7. und 8. Juli in Hamburg eine offene Konfrontation mit den USA in Kauf. Der Dissens beim Klimaschutz sei offenkundig, „es wäre nur unaufrichtig, wenn wir ihn übertünchen würden“, erklärte die Kanzlerin am Donnerstag im Bundestag.

Interessenkonflikte gibt es auch auf anderen Feldern, etwa in der Handelspolitik. Absolut kompromisslos gab sie sich in ihrer Rede in der Klimafrage. „Das Pariser Abkommen ist unumkehrbar, und es ist nicht verhandelbar“, wies die Kanzlerin die Forderung von US-Präsident Donald Trump nach Neuverhandlungen zurück. Da geht es um Merkels politischen Markenkern, weltweit hat sie sich als „Klimakanzlerin“ einen Namen gemacht.

Merkel sagt „schwierige Diskussionen“ voraus

Sie stimmte die Öffentlichkeit auf Differenzen ein: „Ich sage schwierige Diskussionen in Hamburg voraus.“ Die SPD unterstützte sie dabei. Ihr Fraktionschef Thomas Oppermann legte listig die Messlatte für die Gastgeberin hoch. In Hamburg müsse gezeigt werden, dass Trump in der Klimafrage allein stehe, notfalls müsse Merkel eine 19:1-Erklärung der G20-Staaten erzwingen. Oppermann weiß natürlich, dass beim Gipfel das Einstimmigkeitsprinzip gilt. Man kann die USA nicht überstimmen.

Merkel: Fragen des Klimawandels wichtiges Thema von G20

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    „Es führt zu nichts, wenn wir einen Staat isolieren“, mahnte der französische Präsident Emmanuel Macron, der sich am Nachmittag zusammen mit weiteren westeuropäischen G20-Mitgliedern mit Merkel in Berlin beriet. Man solle eine „gemeinsame Erklärung anstreben“, forderte er. Auch Italiens Ministerpräsident Paolo Gentiloni warb für „diplomatische Bemühungen“. Auch die Regierungschefs aus Spanien, Großbritannien, Italien und – einmalig in Hamburg – den Niederlanden und Norwegen gehören zur Runde, für die Europäische Union zudem Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionschef Jean-Claude Juncker.

    Macron hat den US-Präsidenten eingeladen

    Trump hat sich isoliert, nachdem er das Pariser Klimaschutzabkommen aufgekündigt hat; und weil er unverdrossen Pläne für Importhürden verfolgt. „Ich bin überzeugt, dass Protektionismus keine Lösung ist“, sagte Merkel. Das passt zum doppeldeutigen Motto des Hamburger Treffens: „vernetzte Welt“. Das kann man bei der Digitalisierung wörtlich nehmen, aber auch im übertragenen Sinne, weil man den Welthandel, den Klimaschutz, die Flüchtlingskrise, aber auch Pandemien wie die Ebola-Seuche am besten gemeinsam angehen sollte.

    Von Hamburg soll ein klares Signal für offene Märkte und gegen Protektionismus ausgehen. EU-Handelskommissarin Ce­cilia Malmström ist derzeit in Japan. Das ehrgeizige Ziel ist, eine Einigung über ein Handelsabkommen noch vor Hamburg zu erzielen. Auch bei der Umsetzung des ­Ceta-Abkommens mit Kanada sollen bis dahin die letzten strittigen Fragen geklärt werden.

    Die wichtigen Köpfe des G20-Gipfels

    Die Mächtigen der Welt zu Gast in Hamburg: Auf Einladung Angela Merkels reisen Staats- und Regierungschefs zum G20-Gipfel in die Stadt an der Elbe. Das Treffen ist ein Forum zur internationalen Zusammenarbeit in Finanz- und Wirtschaftsfragen. Das sind – neben der Bundeskanzlerin – die wichtigsten Teilnehmer.
    Die Mächtigen der Welt zu Gast in Hamburg: Auf Einladung Angela Merkels reisen Staats- und Regierungschefs zum G20-Gipfel in die Stadt an der Elbe. Das Treffen ist ein Forum zur internationalen Zusammenarbeit in Finanz- und Wirtschaftsfragen. Das sind – neben der Bundeskanzlerin – die wichtigsten Teilnehmer. © dpa | Kay Nietfeld
    Donald Trump wird mit Spannung erwartet. Nachdem der US-Präsident den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt hatte, sprach Merkel von einem „herben Rückschlag“. Trotzdem will sie Trump beim Termin in Hamburg nicht isolieren.
    Donald Trump wird mit Spannung erwartet. Nachdem der US-Präsident den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen angekündigt hatte, sprach Merkel von einem „herben Rückschlag“. Trotzdem will sie Trump beim Termin in Hamburg nicht isolieren. © REUTERS | REUTERS / CARLOS BARRIA
    Als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt gehört Japan nicht nur zur Gruppe der 20, sondern auch zu den G7 (Gruppe der Sieben – die zu ihrem Gründungszeitpunkt bedeutendsten Industrienationen der westlichen Welt). Nach Hamburg reist Ministerpräsident Shinzo Abe.
    Als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt gehört Japan nicht nur zur Gruppe der 20, sondern auch zu den G7 (Gruppe der Sieben – die zu ihrem Gründungszeitpunkt bedeutendsten Industrienationen der westlichen Welt). Nach Hamburg reist Ministerpräsident Shinzo Abe. © REUTERS | REUTERS / REMO CASILLI
    Emmanuel Macron ist das erste Mal bei einem G20-Gipfel dabei. Der neue französische Präsident steht fest an der Seite von Kanzlerin Angela Merkel, der amtierenden Präsidentin der „Gruppe der 20“.
    Emmanuel Macron ist das erste Mal bei einem G20-Gipfel dabei. Der neue französische Präsident steht fest an der Seite von Kanzlerin Angela Merkel, der amtierenden Präsidentin der „Gruppe der 20“. © dpa | Etienne Laurent
    Brexit hin oder her: Beim G20-Gipfel ist auch die britische Premierministerin Theresa May dabei – das Vereinigte Königreich gehört zu G7 und damit auch zu G20.
    Brexit hin oder her: Beim G20-Gipfel ist auch die britische Premierministerin Theresa May dabei – das Vereinigte Königreich gehört zu G7 und damit auch zu G20. © Getty Images | Dan Kitwood
    Der andere Regierungschef aus Nordamerika: Kanadas Premier Justin Trudeau tritt für Freihandel, globalen Klimaschutz und multilaterale Organisationen ein.
    Der andere Regierungschef aus Nordamerika: Kanadas Premier Justin Trudeau tritt für Freihandel, globalen Klimaschutz und multilaterale Organisationen ein. © dpa | Michael Kappeler
    Ministerpräsident Paolo Gentiloni reist für Italien zum Gipfel, sein Land gehört auch zu den G7-Staaten.
    Ministerpräsident Paolo Gentiloni reist für Italien zum Gipfel, sein Land gehört auch zu den G7-Staaten. © REUTERS | REUTERS / REMO CASILLI
    Ein weiterer wichtiger G20-Teilnehmer: Der russische Präsident Wladimir Putin. Seitdem Russland wegen der Krim-Annexion aus der G8 geworfen wurde, sind die G20-Gipfel die einzigen Konferenzen, bei denen Putin auf den Westen trifft. Es ist seine erste Begegnung mit US-Präsident Trump.
    Ein weiterer wichtiger G20-Teilnehmer: Der russische Präsident Wladimir Putin. Seitdem Russland wegen der Krim-Annexion aus der G8 geworfen wurde, sind die G20-Gipfel die einzigen Konferenzen, bei denen Putin auf den Westen trifft. Es ist seine erste Begegnung mit US-Präsident Trump. © dpa | Alexander Zemlianichenko
    China ist das bevölkerungsreichste Land der Erde und Mitglied der G20. Staatsführer Xi Jinping sieht die Nation als neue Weltmacht.
    China ist das bevölkerungsreichste Land der Erde und Mitglied der G20. Staatsführer Xi Jinping sieht die Nation als neue Weltmacht. © Getty Images | Pool
    Neben den 19 Nationalstaaten gehört die Europäische Union zur „Gruppe der 20“. Sie wird beim Gipfel von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (l.) und Ratspräsident Donald Tusk vertreten.
    Neben den 19 Nationalstaaten gehört die Europäische Union zur „Gruppe der 20“. Sie wird beim Gipfel von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (l.) und Ratspräsident Donald Tusk vertreten. © REUTERS | INTS KALNINS
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan würde gern am Rande des Gipfels zu seinen Landsleuten in Deutschland sprechen. Doch einen Auftritt hat die Bundesregierung untersagt. Die deutsch-türkischen Beziehungen bewegen sich von Tiefpunkt zu Tiefpunkt. Und auch gegenüber anderen europäischen Partnern bringt sich der türkische Präsident zunehmend ins Abseits.
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan würde gern am Rande des Gipfels zu seinen Landsleuten in Deutschland sprechen. Doch einen Auftritt hat die Bundesregierung untersagt. Die deutsch-türkischen Beziehungen bewegen sich von Tiefpunkt zu Tiefpunkt. Und auch gegenüber anderen europäischen Partnern bringt sich der türkische Präsident zunehmend ins Abseits. © dpa | Lintao Zhang
    Die „Gruppe der 20“ steht für 64 Prozent der Weltbevölkerung und 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Da darf Indien nicht fehlen. Ministerpräsident Narendra Modi setzt auf eine stärkere wirtschaftliche Orientierung nach Südasien.
    Die „Gruppe der 20“ steht für 64 Prozent der Weltbevölkerung und 80 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Da darf Indien nicht fehlen. Ministerpräsident Narendra Modi setzt auf eine stärkere wirtschaftliche Orientierung nach Südasien. © REUTERS | AMIT DAVE
    Ein Schwergewicht unter den G20-Staaten ist auch Brasilien mit seinen etwa 208 Millionen Einwohnern. Erst sagte der unter Korruptionsverdacht stehende Präsident Michel Temer für den Gipfel ab, doch das wirft erst recht ein Schlaglicht auf das Chaos in der Regierung. Nun will er doch fliegen.
    Ein Schwergewicht unter den G20-Staaten ist auch Brasilien mit seinen etwa 208 Millionen Einwohnern. Erst sagte der unter Korruptionsverdacht stehende Präsident Michel Temer für den Gipfel ab, doch das wirft erst recht ein Schlaglicht auf das Chaos in der Regierung. Nun will er doch fliegen. © REUTERS | UESLEI MARCELINO
    Mit etwa 127 Millionen Einwohnern ist Mexiko nach Brasilien das zweitgrößte Land Lateinamerikas. Staatspräsident Enrique Peña Nieto vertritt das Land in Hamburg.
    Mit etwa 127 Millionen Einwohnern ist Mexiko nach Brasilien das zweitgrößte Land Lateinamerikas. Staatspräsident Enrique Peña Nieto vertritt das Land in Hamburg. © REUTERS | REUTERS / EDGARD GARRIDO
    Argentinien ist das dritte lateinamerikanische Land unter den G20, in Hamburg vertreten durch Präsident Mauricio Macri.
    Argentinien ist das dritte lateinamerikanische Land unter den G20, in Hamburg vertreten durch Präsident Mauricio Macri. © REUTERS | REUTERS / RODRIGO GARRIDO
    Auch Australien gehört zu den G20. Für Premier Malcom Turnbull ist Cyberterrorismus das wichtigste Thema des Gipfels. Der Kampf gegen Terrorismus im Internet erfordere ein international abgestimmtes Vorgehen, erklärte Turnbull.
    Auch Australien gehört zu den G20. Für Premier Malcom Turnbull ist Cyberterrorismus das wichtigste Thema des Gipfels. Der Kampf gegen Terrorismus im Internet erfordere ein international abgestimmtes Vorgehen, erklärte Turnbull. © dpa | Mick Tsikas
    Südafrika ist der einzige afrikanische der G20-Staaten, in Hamburg vertreten durch Präsident Jacob Zuma.
    Südafrika ist der einzige afrikanische der G20-Staaten, in Hamburg vertreten durch Präsident Jacob Zuma. © REUTERS | REUTERS / SIPHIWE SIBEKO
    Indonesien ist mit etwa 255 Millionen Einwohner der viertgrößte Staat der Erde und das größte muslimisch geprägte Land. Beim Gipfel wird es vertreten von Präsident Joko Widodo.
    Indonesien ist mit etwa 255 Millionen Einwohner der viertgrößte Staat der Erde und das größte muslimisch geprägte Land. Beim Gipfel wird es vertreten von Präsident Joko Widodo. © REUTERS | REUTERS / DARREN WHITESIDE
    Moon Jae-In ist erst im Mai zum Präsidenten von Südkorea gewählt worden, er vertritt einen Kurs des Ausgleichs mit Nordkorea und sein 50-Millionen-Einwohner-Land in Hamburg.
    Moon Jae-In ist erst im Mai zum Präsidenten von Südkorea gewählt worden, er vertritt einen Kurs des Ausgleichs mit Nordkorea und sein 50-Millionen-Einwohner-Land in Hamburg. © imago/AFLO | Lee Jae-Won
    Saudi-Arabiens König Salman hat seine Teilnahme am G20-Gipfel kurzfristig abgesagt, offiziell aufgrund der Katar-Krise. Stattdessen soll Finanzminister Mohammed al-Dschadan nach Hamburg kommen.
    Saudi-Arabiens König Salman hat seine Teilnahme am G20-Gipfel kurzfristig abgesagt, offiziell aufgrund der Katar-Krise. Stattdessen soll Finanzminister Mohammed al-Dschadan nach Hamburg kommen. © REUTERS | REUTERS / HANDOUT
    Nochmal zum Mitschreiben, von oben, v.l.n.r.: Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsidenten Donald Tusk, Indiens Ministerpräsident Narendra Modi. Zweite Reihe: US-Präsident Donald Trump, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, Russlands Präsident Wladimir Putin, die britische Premierministerin Theresa May, Chinas Präsident Xi Jinping. Dritte Reihe: Australiens Premierminister Malcolm Turnbull, Italiens Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni, Südafrikas Präsident Jacob Zuma, Japans Ministerpräsident Shinzo Abe, Saudi-Arabiens Staatsminister Ibrahim al-Assaf. Letzte Reihe: Indonesiens Präsident Joko Widodo, Argentiniens Präsident Mauricio Macri, Kanadas Premierminister Justin Trudeau, Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto und Südkoreas Präsident Moon Jae In.
    Nochmal zum Mitschreiben, von oben, v.l.n.r.: Bundeskanzlerin Angela Merkel, Frankreichs, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, EU-Ratspräsidenten Donald Tusk, Indiens Ministerpräsident Narendra Modi. Zweite Reihe: US-Präsident Donald Trump, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, Russlands Präsident Wladimir Putin, die britische Premierministerin Theresa May, Chinas Präsident Xi Jinping. Dritte Reihe: Australiens Premierminister Malcolm Turnbull, Italiens Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni, Südafrikas Präsident Jacob Zuma, Japans Ministerpräsident Shinzo Abe, Saudi-Arabiens Staatsminister Ibrahim al-Assaf. Letzte Reihe: Indonesiens Präsident Joko Widodo, Argentiniens Präsident Mauricio Macri, Kanadas Premierminister Justin Trudeau, Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto und Südkoreas Präsident Moon Jae In. © dpa
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    Europa übernimmt mehr Verantwortung in der Welt

    Faktisch übernimmt Europa mehr Verantwortung in der Welt. Tusk frohlockte, „Europa wird zu einem Bezugspunkt“. Merkel beteuerte, „seit der Entscheidung der Vereinigten Staaten von Amerika, das Klimaabkommen von Paris zu verlassen, sind wir entschlossener denn je, es zum Erfolg zu bringen“. Die norwegische Regierungschefin Erna Solberg sprach vom „europäischen Fußabdruck, den wir hinterlassen“. Paradoxerweise werden die USA isoliert, obwohl die Europäer eine Hauptforderung Trumps erfüllen. Er hatte stets verlangt, dass sie mehr Verantwortung übernehmen.

    Noch vor wenigen Tagen schien es, als wollte Merkel in Hamburg eine Frontstellung vermeiden. Im Bundestag erweckte sie den gegenteiligen Eindruck, nämlich ihre Entschlossenheit, eine harte Linie zu fahren und die Trennlinie zu markieren. Wer glaube, die Probleme der Welt mit Abschottung lösen zu können, unterliege „einem gewaltigen Irrtum“, sagte sie, ohne Trump zu erwähnen. Die Frage ist nur, wer noch hinter ihr steht, wenn es tatsächlich zum Konflikt kommen sollte, zumal noch mehr Spieler am Tisch sitzen, Russland, China oder die Türkei.

    Erste Haarrisse im europäischen Block

    Auch im europäischen Block zeigen sich erste Haarrisse. Die Britin Theresa May verließ das Treffen in Berlin vorzeitig, angeblich wegen innenpolitischer Verpflichtungen. Macron hat den US-Präsidenten demonstrativ zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli nach Paris eingeladen. An einem politischen Klimasturz im Verhältnis zu den Amerikanern kann er kaum interessiert sein. Man brauche sie militärisch wie auch im Kampf gegen den Terrorismus. Er warb für eine gemeinsame Erklärung und hofft, „dass wir den einen oder anderen noch zur Vernunft bringen“.

    Eine Einigung hänge vom (Verhandlungs-)Talent der Kanzlerin ab, so Macron. Der Italiener Gentiloni ergänzte mit Blick auf Merkel, „wir wissen, dass wir uns in guten Händen befinden“. Wird der Konflikt am Ende doch übertüncht? „Das werde ich jedenfalls nicht tun“, beteuerte die Kanzlerin. Aber andere?

    Angela Merkels erstes Treffen mit Trump

    Angela Merkel am Weißen Haus in Washington: Die Bundeskanzlerin traf am 17. März 2017 US-Präsident Donald Trump zum ersten Mal persönlich.
    Angela Merkel am Weißen Haus in Washington: Die Bundeskanzlerin traf am 17. März 2017 US-Präsident Donald Trump zum ersten Mal persönlich. © dpa | Pablo Martinez Monsivais
    Als Merkels gepanzerter Wagen vor dem West Wing vorfuhr, begrüßte Trump die Kanzlerin.
    Als Merkels gepanzerter Wagen vor dem West Wing vorfuhr, begrüßte Trump die Kanzlerin. © dpa | Pablo Martinez Monsivais
    Bei dieser Gelegenheit reichte der US-Präsident der Kanzlerin noch die Hand.
    Bei dieser Gelegenheit reichte der US-Präsident der Kanzlerin noch die Hand. © dpa | Pablo Martinez Monsivais
    Dass er das im Oval Office nicht tat, sorgte für viel Aufregung in den Medien.
    Dass er das im Oval Office nicht tat, sorgte für viel Aufregung in den Medien. © REUTERS | JONATHAN ERNST
    Nach einem kurzen Gespräch unter vier Augen wurden die Fotografen und Kameraleute ins Zentrum der Macht gelassen, um Bilder in die Welt zu schicken. Als die beiden Regierungschefs mit „Handshake, Handshake“-Rufen gebeten wurden, noch ein weiteres – und eigentlich übliches – Motiv zu liefern, reagierte Trump nicht.
    Nach einem kurzen Gespräch unter vier Augen wurden die Fotografen und Kameraleute ins Zentrum der Macht gelassen, um Bilder in die Welt zu schicken. Als die beiden Regierungschefs mit „Handshake, Handshake“-Rufen gebeten wurden, noch ein weiteres – und eigentlich übliches – Motiv zu liefern, reagierte Trump nicht. © dpa | Evan Vucci
    In Videos ist zu hören, wie die Kanzlerin den Präsidenten fragt, ob er noch einmal die Hände schütteln wolle: Auch darauf reagierte Trump nicht.
    In Videos ist zu hören, wie die Kanzlerin den Präsidenten fragt, ob er noch einmal die Hände schütteln wolle: Auch darauf reagierte Trump nicht. © dpa | Evan Vucci
    Ein angestrengter Moment, der sowohl in den traditionellen als auch in den sozialen Medien viel kommentiert wurde.
    Ein angestrengter Moment, der sowohl in den traditionellen als auch in den sozialen Medien viel kommentiert wurde. © dpa | Michael Kappeler
    Anschließend das Roundtable-Gespräch: Merkel und Trump trafen mit ihren Delegationen zu Gesprächen zusammen. Neben den Politikern waren Manager großer Unternehmen dabei – und Trumps Tochter Ivanka.
    Anschließend das Roundtable-Gespräch: Merkel und Trump trafen mit ihren Delegationen zu Gesprächen zusammen. Neben den Politikern waren Manager großer Unternehmen dabei – und Trumps Tochter Ivanka. © dpa | Michael Kappeler
    Als der Präsident das Wort ergriff, dankte er erst seiner Tochter für die Organisation des Treffens und dann der Bundeskanzlerin für ihr Kommen.
    Als der Präsident das Wort ergriff, dankte er erst seiner Tochter für die Organisation des Treffens und dann der Bundeskanzlerin für ihr Kommen. © dpa | Michael Kappeler
    Die erste gemeinsame Pressekonferenz von Angela Merkel und Donald Trump im prächtigen East Room.
    Die erste gemeinsame Pressekonferenz von Angela Merkel und Donald Trump im prächtigen East Room. © dpa | Pablo Martinez Monsivais
    Themen waren unter anderem das Bekenntnis zur Nato, der Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“, aber auch Flüchtlingspolitik.
    Themen waren unter anderem das Bekenntnis zur Nato, der Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“, aber auch Flüchtlingspolitik. © dpa | Michael Kappeler
    Merkel hob die Notwendigkeit eines fairen Handels zwischen Deutschland und den USA hervor. In beiden Volkswirtschaften stecke großes Potenzial, beide Seiten müssten gewinnen können. Die Globalisierung solle offen gestaltet werden, forderte Merkel. Sie machte deutlich, dass Freizügigkeit gerade auch für die deutsche Wirtschaft wichtig sei.
    Merkel hob die Notwendigkeit eines fairen Handels zwischen Deutschland und den USA hervor. In beiden Volkswirtschaften stecke großes Potenzial, beide Seiten müssten gewinnen können. Die Globalisierung solle offen gestaltet werden, forderte Merkel. Sie machte deutlich, dass Freizügigkeit gerade auch für die deutsche Wirtschaft wichtig sei. © dpa | Pablo Martinez Monsivais
    Trump sagte, er erwarte „großartige Handelsbeziehungen mit Deutschland“. Er betonte: „Wir wollen Fairness, keine Siege.“
    Trump sagte, er erwarte „großartige Handelsbeziehungen mit Deutschland“. Er betonte: „Wir wollen Fairness, keine Siege.“ © REUTERS | JIM_BOURG
    Trump wies den Eindruck zurück, er setze auf Abschottung. „Wir sind ein sehr starkes Land, vielleicht bald auf einem Level, das es noch nie gegeben hat“. Dennoch sei er als US-Präsident ein Handelsmann und in keinerlei Hinsicht ein Isolationist.
    Trump wies den Eindruck zurück, er setze auf Abschottung. „Wir sind ein sehr starkes Land, vielleicht bald auf einem Level, das es noch nie gegeben hat“. Dennoch sei er als US-Präsident ein Handelsmann und in keinerlei Hinsicht ein Isolationist. © dpa | Michael Kappeler
    Eine deutsche Journalistin sprach Trump auf sein angespanntes Verhältnis zu kritisch berichtenden Medien an. Trump gab keine Antwort.
    Eine deutsche Journalistin sprach Trump auf sein angespanntes Verhältnis zu kritisch berichtenden Medien an. Trump gab keine Antwort. © dpa | Evan Vucci
    Merkel sagte Trump zu, die deutschen Verteidigungsausgaben weiter zu erhöhen. Deutschland habe sich auf das Nato-Ziel verpflichtet, bis 2024 zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für das Militär auszugeben. „Wir werden auch weiter in diese Richtung arbeiten.“
    Merkel sagte Trump zu, die deutschen Verteidigungsausgaben weiter zu erhöhen. Deutschland habe sich auf das Nato-Ziel verpflichtet, bis 2024 zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für das Militär auszugeben. „Wir werden auch weiter in diese Richtung arbeiten.“ © dpa | Evan Vucci
    Nicht nur Journalisten besuchten die Pressekonferenz der beiden Regierungschefs, auch Ivanka Trump und ihr Mann Jared Kushner, ein Berater des Präsidenten, waren dabei.
    Nicht nur Journalisten besuchten die Pressekonferenz der beiden Regierungschefs, auch Ivanka Trump und ihr Mann Jared Kushner, ein Berater des Präsidenten, waren dabei. © REUTERS | JIM_BOURG
    Einen leicht ungläubigen Blick erntete Trump, als er auf eine Frage nach seinen Überwachungsvorwürfen antwortete. Ein Journalist wollte wissen, ob er weiter an seiner nicht belegten Behauptung festhalte, Präsident Obama habe seine Telefone abgehört. Trump sagte in Anspielung auf die Überwachung von Merkels Handy durch US-Geheimdienste, da habe er wohl etwas gemeinsam mit der Kanzlerin. Der feine Unterschied: Obama gab 2013 zu, dass Merkels Handy überwacht worden war und entschuldigte sich. Für Trumps Behauptungen gibt es keine Beweise.
    Einen leicht ungläubigen Blick erntete Trump, als er auf eine Frage nach seinen Überwachungsvorwürfen antwortete. Ein Journalist wollte wissen, ob er weiter an seiner nicht belegten Behauptung festhalte, Präsident Obama habe seine Telefone abgehört. Trump sagte in Anspielung auf die Überwachung von Merkels Handy durch US-Geheimdienste, da habe er wohl etwas gemeinsam mit der Kanzlerin. Der feine Unterschied: Obama gab 2013 zu, dass Merkels Handy überwacht worden war und entschuldigte sich. Für Trumps Behauptungen gibt es keine Beweise. © REUTERS | JONATHAN ERNST
    Nach dem Affront im Oval Office beendete Trump die Pressekonferenz mit einem Handschlag.
    Nach dem Affront im Oval Office beendete Trump die Pressekonferenz mit einem Handschlag. © REUTERS | JIM_BOURG
    Dann gingen Merkel und Trump zu einem gemeinsamen Essen.
    Dann gingen Merkel und Trump zu einem gemeinsamen Essen. © REUTERS | JOSHUA ROBERTS
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