Caracas/Rio de Janeiro. Seit Monaten geht die Polizei in Venezuela mit Tränengas gegen Demonstranten vor. Nun braucht sie Nachschub. Doch der wird blockiert.

Seit zweieinhalb Monaten kämpfen die Sicherheitskräfte im sozialistischen Venezuela mit Tränengas gegen Demonstranten, die den Sturz von Präsident Nicolás Maduro fordern. Nun scheint das Tränengas auszugehen – doch die bei einer Firma in Brasilien bestellte Nachschublieferung kommt vorerst nicht ins Land.

Nach Protesten in sozialen Netzwerken stellte die Fluggesellschaft Avianca Brasil klar, dass kein Flugzeug Richtung Venezuela „damit beladen wurde und dies nicht auf dem Luftweg transportiert werden wird“.

Zuvor war ein Dokument öffentlich geworden, wonach die Streitkräfte bei der Firma Cóndor S/A Industria Química- Brasil insgesamt 77.870 Tränengas-Kartuschen bestellt hatten.

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Hersteller steht unter Druck

Der Abgeordnete Williams Dávila kündigte nun an, dass er sich bei südamerikanischen Kollegen für eine Ächtung der Firma aus Brasilien stark machen wolle, „die Tränengas an ein Regime verkauft, um damit das Volk in Venezuela zu unterdrücken“. Bei Protesten und Plünderungen starben in Venezuela seit Anfang April 71 Menschen, tausende wurden verletzt, auch durch den massiven Tränengaseinsatz.

Das Land mit den größten Ölreserven der Welt leidet unter einer dramatischen Versorgungskrise und Misswirtschaft, die Opposition wirft Präsident Maduro zudem die Umwandlung in eine Diktatur vor. (dpa)