Washington. Ein US-Student soll angeblich versucht haben, ein Schild in einem Hotel zu stehlen. Dafür wurde er zu 15 Jahren Haftstrafe verurteilt.

Nordkorea hat den US-Bürger Otto Warmbier freigelassen. Dem jungen Mann soll es gesundheitlich schlecht gehen. Die Freilassung gab US-Außenminister Rex Tillerson am Dienstag bekannt.

Nach Informationen der „Washington Post“ soll sich der Student im Koma befinden. Er sei aus medizinischen Gründen aus dem kommunistischen Land zunächst auf eine US-Militärbasis in Sapporo (Japan) geflogen worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Aussagen der Eltern des Mannes. Nordkorea habe die US-Behörden am 5. Juni über den schlechten Zustand informiert. Warmbier wird am Dienstagabend in seiner Heimatstadt Cincinnati (Ohio) erwartet.

15 Jahre Haft für versuchten Diebstahl eines Schildes

Der heute 22-Jährige war am 2. Januar 2016 festgenommen worden, weil er angeblich versucht haben soll, ein Propaganda-Schild in einem Hotel zu stehlen. Die Führung in Nordkorea warf ihm Straftaten gegen den Staat vor. Warmbier wurde zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt, 17 Monate davon verbüßte er.

Die USA seien in Gesprächen mit Nordkorea, um drei weitere dort in Haft sitzende US-Bürger freizubekommen, hieß es in der Erklärung Tillersons weiter. Am Dienstag war auch der frühere US-Profi-Basketballer Dennis Rodman in Nordkorea eingetroffen. Der umstrittene Ex-Sportler hatte bereits mehrfach das kommunistische Land besucht und sich mit Machthaber Kim Jong Un getroffen. Ihm gehe es vor allem darum, Spitzensport nach Nordkorea zu bringen, sagte Rodman. Ein Zusammenhang seiner Reise mit der Freilassung Warmbiers besteht nicht. (dpa)