Berlin. Katar ist in der arabischen Welt isoliert – fast. Denn nun springt der Iran dem Emirat bei. Das könnte den Konflikt weiter anheizen.

  • Iran hat dem isolierten Verbündeten Katar fünf Flugzeugladungen Lebensmittel gebracht
  • Zusätzlich bringt das Land Hilfslieferungen – hauptsächlich Früchte und Gemüse – per Schiff nach Katar
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel ist wegen der sich zuspitzenden Lage beunruhigt

Der Iran hat seinem Verbündeten Katar fünf Flugzeugladungen mit mehr als 90 Tonnen Lebensmitteln geschickt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP auf Twitter mit Bezug auf offizielle Quellen. Diese Unterstützung könnte die Konflikte in der Region noch einmal verschärfen.

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Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA vom Sonntag wurden zudem 460 Tonnen Lebensmittel, hauptsächlich Früchte und Gemüse, vom Dajer-Hafen in der südlichen Golfprovinz Buschehr nach Katar geschickt. Der Iran sei bereit weitere Hilfslieferungen zu liefern. Teheran hat Qatar Airways zudem auch den iranischen Luftraum für Flüge nach Europa und Afrika zur Verfügung gestellt.

Mit Rückendeckung der USA hatten zuvor Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Ägypten ihre Beziehungen zu Katar abgebrochen – Geschäftsbeziehungen wurden gekappt, Verkehrsverbindungen unterbrochen. Sie werfen dem kleinen Emirat die Unterstützung von Terroristen und seine angebliche politische Nähe zum Iran vor. US-Präsident Donald Trump hatte sich für eine Isolierung Irans ausgesprochen, Saudi-Arabien begründet den Abbruch der Beziehungen zu Katar unter anderem mit dessen Kontakten zu Iran.

Merkel: Lage ist beunruhigend

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte vor einer Isolierung Katars und Irans im Golfkonflikt gewarnt. „Die Situation ist durchaus beunruhigend“, sagte Merkel am Freitagabend bei ihrem Besuch in Mexiko-City. „Wir wünschen uns, dass die Staaten des Golfkooperationsrates (GCC) miteinander zusammenarbeiten“, fügte sie mit Blick auf den Abbruch der Beziehungen einiger GCC-Staaten wie Saudi-Arabien zum Emirat Katar hinzu. (W.B./dpa/rtr)