Bern. In der Schweiz wird der Bau neuer Atomkraftwerke künftig verboten. 58,2 Prozent votierten für ein entsprechendes neues Energiegesetz.

Die Schweizer haben sich mit deutlicher Mehrheit für den Atomausstieg und eine stärkere Förderung erneuerbarer Energien ausgesprochen. 58,2 Prozent votierten am Sonntag bei einer Volksabstimmung für ein neues Energiegesetz, wie das Fernsehen SRF nach Auszählung aller Stimmen berichtete.

Das Gesetz verbietet den Bau neuer Atomkraftwerke, verschärft die Richtwerte für den CO2-Ausstoß von Autos und erhöht Fördergelder für erneuerbare Energien. Die Sanierung bestehender Gebäude für mehr Energieeffizienz soll ebenfalls gefördert werden.

Atomkraftwerke sollen vorerst in Betrieb bleiben

Finanziert werden soll das teilweise durch Zusatzabgaben der Stromnutzer. Die konservative Volkspartei SVP hatte mit Warnungen vor horrenden Stromrechnungen dagegen Stimmung gemacht. Das Gesetz soll Anfang 2018 in Kraft treten.

Die bestehenden Kraftwerke sollen am Netz bleiben, solange sie sicher sind. Eine Initiative der Grünen, die einen Ausstieg bis 2029 festschreiben wollten, hatten die Schweizer im vergangenen Herbst abgelehnt. Knapp 60 Prozent des Schweizer Stroms kommt schon aus nachhaltigen Quellen, überwiegend durch Wasserkraft. (dpa)