Washington/Berlin. Donald Trump hat offenbar wieder ins Fettnäpfchen getreten. Doch diesmal könnte der Fehltritt einen engen Verbündeten verprellen.

Ein amerikanischer Präsident, der gegenüber Besuchern aus dem Kreml brisante Informationen von Geheimdiensten preis gibt – allein dieser Verdacht gegen Donald Trump ist schon ungeheuerlich. Stellt der Chef im Weißen Haus seine persönliche Eitelkeit über die Sicherheit des Landes?

Doch das ist noch nicht alles. Die „New York Times“ berichtete am Dienstag, die sensiblen Informationen, die Trump in der vergangenen Woche bei einem Treffen mit dem russischen Botschafter Sergej Kislyak und dem russischen Außenminister Sergej Lawrow munter berichtet haben soll, könnten zumindest teilweise aus israelischen Quellen stammen. Das wäre ein ungeheurer Affront gegen den amerikanischen Verbündeten in Nahost.

Gelangen die Infos an den Iran?

Denn: Über den Umweg Russland könnten die Informationen an den Iran gelangen – der Erzfeind Israels und Verbündeter Russlands, etwa im Syrienkrieg. Und Trump besucht im Zuge seiner ersten Auslandsreise in der nächsten Woche Israel und die Palästinensergebiete. Israels Premier Benjamin Netanjahu dürfte seinen Gast um Aufklärung über die Affäre bitten.

Bei der Unterredung mit Kislyak und Lawrow sprach der US-Präsident auch über mögliche Bedrohungen durch IS-Terroristen im Zusammenhang mit Laptops in Flugzeugen. Dabei sollen Dinge zur Sprache gekommen sein, die Rückschlüsse auf geheimdienstliche Quellen und Methoden zulassen. Unter anderem soll Trump auch den Ort genannt haben, wo sensible Informationen gesammelt worden seien. (W.B./dpa)