Berlin. Einen Tag nach seiner offiziellen Amtsübernahme kommt Emmanuel Macron nach Berlin. Mit der Kanzlerin will er über Europa sprechen.

Zum Auftakt seines Kurzbesuchs in Berlin ist der neue französische Staatspräsident Emmanuel Macron vor dem Kanzleramt mit militärischen Ehren begrüßt worden. Kanzlerin Angela Merkel und der Präsident wollten danach zu einem Gespräch und einem gemeinsamen Abendessen zusammenkommen.

Bei dem Treffen dürften die Zukunft der Europäischen Union und neue Akzente für die deutsch-französischen Beziehungen im Mittelpunkt stehen.

Zuvor kündigten Merkel und Macron einen Fahrplan („Road Map“) für Projekte in der EU und der Eurozone an, die man gemeinsam anstoßen wolle. Dazu soll im Juli nach den französischen Parlamentswahlen eine gemeinsame Kabinettssitzung stattfinden.

So empfing Merkel Präsident Macron

Der neue französische Präsident Macron ist für seinen ersten Staatsbesuch nach Berlin gekommen. Hier traf er auf Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Der neue französische Präsident Macron ist für seinen ersten Staatsbesuch nach Berlin gekommen. Hier traf er auf Bundeskanzlerin Angela Merkel. © Getty Images | Sean Gallup
Die Gastgeberin empfing den 39-Jährigen vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. Erst einen Tag zuvor war Macron als neuer Präsident Frankreichs vereidigt worden.
Die Gastgeberin empfing den 39-Jährigen vor dem Bundeskanzleramt in Berlin. Erst einen Tag zuvor war Macron als neuer Präsident Frankreichs vereidigt worden. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Zum Auftakt des Kurzbesuchs wurde Macron mit militärischen Ehren begrüßt. Bei dem Treffen der beiden Staatschefs dürften die Zukunft der EU und neue Akzente im deutsch-französischen Verhältnis im Mittelpunkt stehen.
Zum Auftakt des Kurzbesuchs wurde Macron mit militärischen Ehren begrüßt. Bei dem Treffen der beiden Staatschefs dürften die Zukunft der EU und neue Akzente im deutsch-französischen Verhältnis im Mittelpunkt stehen. © REUTERS | PAWEL KOPCZYNSKI
Merkel sagte unmittelbar vor dem Treffen, sie begegne ihm „offen und voller Sympathie“ und wolle keinesfalls als „Besserwisser“ auftreten.
Merkel sagte unmittelbar vor dem Treffen, sie begegne ihm „offen und voller Sympathie“ und wolle keinesfalls als „Besserwisser“ auftreten. © dpa | Michael Kappeler
Die Kanzlerin sagte vor dem Treffen auch, dass sie „freundschaftlich, partnerschaftlich und in großem Respekt füreinander die Zusammenarbeit angehen“ wollten.
Die Kanzlerin sagte vor dem Treffen auch, dass sie „freundschaftlich, partnerschaftlich und in großem Respekt füreinander die Zusammenarbeit angehen“ wollten. © dpa | Kay Nietfeld
Der neue französische Präsident verfolgt eine pro-europäische Linie. Dennoch dürfte er mit seinen Ideen zur Reform der europäischen Währungsunion auch einige Kritik in der Bundesrepublik auf sich ziehen.
Der neue französische Präsident verfolgt eine pro-europäische Linie. Dennoch dürfte er mit seinen Ideen zur Reform der europäischen Währungsunion auch einige Kritik in der Bundesrepublik auf sich ziehen. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Am Montag demonstrierten vor dem Kanzleramt zahlreiche Menschen für ein starkes Europa. Mehrere Hundert Anhänger der Organisation „Pulse of Europe“ versammelten sich in Berlin.
Am Montag demonstrierten vor dem Kanzleramt zahlreiche Menschen für ein starkes Europa. Mehrere Hundert Anhänger der Organisation „Pulse of Europe“ versammelten sich in Berlin. © Getty Images | Sean Gallup
Sie trugen Transparente „im Namen der Freundschaft“ und feierten, dass sie bei dem Staatsbesuch Emmanuel Macron empfangen durften – und nicht die unterlegene rechtspopulistische Konkurrentin Marine Le Pen.
Sie trugen Transparente „im Namen der Freundschaft“ und feierten, dass sie bei dem Staatsbesuch Emmanuel Macron empfangen durften – und nicht die unterlegene rechtspopulistische Konkurrentin Marine Le Pen. © Getty Images | Sean Gallup
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„Wir können dem Ganzen eine neue Dynamik geben“, sagte Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Macron. „Deutschland wird es auf Dauer nur gut gehen wenn es Europa gut geht.“ Und Europa werde es nur mit einem starken Frankreich gut gehen.

„Keinesfalls als Besserwisser auftreten“

Vor dem Kanzleramt demonstrierten mehrere hundert Anhänger der Organisation „Pulse of Europe“ mit Europafahnen. „Im Namen der Freundschaft“ war auf Transparenten zu lesen.

Macron kam bereits einen Tag nach seiner Amtsübernahme nach Berlin. Merkel sagte unmittelbar vor dem Treffen, sie begegne ihm „offen und voller Sympathie“ und wolle keinesfalls als „Besserwisser“ auftreten. Stattdessen wolle sie „freundschaftlich, partnerschaftlich und in großem Respekt füreinander die Zusammenarbeit angehen.“

Der sozialliberale Macron will Frankreichs Wirtschaft mit Reformen wieder in Schwung bringen. Der 39-Jährige hatte im Wahlkampf eine klar pro-europäische Linie gegen die rechtspopulistische EU-Gegnerin Marine Le Pen vertreten und strebt eine enge Partnerschaft mit Deutschland an. Seine Ideen zur Reform der europäischen Währungsunion stoßen in Teilen der deutschen Politik aber auf Kritik. (dpa)