Berlin. Einen Tag nach seiner offiziellen Amtsübernahme kommt Emmanuel Macron nach Berlin. Mit der Kanzlerin will er über Europa sprechen.
Zum Auftakt seines Kurzbesuchs in Berlin ist der neue französische Staatspräsident Emmanuel Macron vor dem Kanzleramt mit militärischen Ehren begrüßt worden. Kanzlerin Angela Merkel und der Präsident wollten danach zu einem Gespräch und einem gemeinsamen Abendessen zusammenkommen.
Bei dem Treffen dürften die Zukunft der Europäischen Union und neue Akzente für die deutsch-französischen Beziehungen im Mittelpunkt stehen.
Zuvor kündigten Merkel und Macron einen Fahrplan („Road Map“) für Projekte in der EU und der Eurozone an, die man gemeinsam anstoßen wolle. Dazu soll im Juli nach den französischen Parlamentswahlen eine gemeinsame Kabinettssitzung stattfinden.
So empfing Merkel Präsident Macron
„Wir können dem Ganzen eine neue Dynamik geben“, sagte Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Macron. „Deutschland wird es auf Dauer nur gut gehen wenn es Europa gut geht.“ Und Europa werde es nur mit einem starken Frankreich gut gehen.
„Keinesfalls als Besserwisser auftreten“
Vor dem Kanzleramt demonstrierten mehrere hundert Anhänger der Organisation „Pulse of Europe“ mit Europafahnen. „Im Namen der Freundschaft“ war auf Transparenten zu lesen.
Macron kam bereits einen Tag nach seiner Amtsübernahme nach Berlin. Merkel sagte unmittelbar vor dem Treffen, sie begegne ihm „offen und voller Sympathie“ und wolle keinesfalls als „Besserwisser“ auftreten. Stattdessen wolle sie „freundschaftlich, partnerschaftlich und in großem Respekt füreinander die Zusammenarbeit angehen.“
Der sozialliberale Macron will Frankreichs Wirtschaft mit Reformen wieder in Schwung bringen. Der 39-Jährige hatte im Wahlkampf eine klar pro-europäische Linie gegen die rechtspopulistische EU-Gegnerin Marine Le Pen vertreten und strebt eine enge Partnerschaft mit Deutschland an. Seine Ideen zur Reform der europäischen Währungsunion stoßen in Teilen der deutschen Politik aber auf Kritik. (dpa)