Caracas. In Venezuela ist einmal mehr die Empörung groß: Polizisten sprühten Pfefferspray auf Demonstranten, die ihre Großeltern sein könnten.

Bei Protesten gegen die sozialistische Regierung in Venezuela hat die Polizei Pfefferspray auf demonstrierende Rentner gesprüht. Mit ihrem „Marsch der Großeltern“ in der Hauptstadt Caracas forderten die Demonstranten am Freitag die Auszahlung von Zuschüssen zu Lebensmitteln und Medikamenten.

Da kann auch eine Nonne mal grimmig schauen. Eine Szene bei den Protesten in Caracas.
Da kann auch eine Nonne mal grimmig schauen. Eine Szene bei den Protesten in Caracas. © REUTERS | CARLOS GARCIA RAWLINS

Das von der Opposition dominierte Parlament hatte die Finanzhilfen genehmigt, die Regierung zahlt sie mit Hinweis auf fehlende Mittel allerdings nicht aus.

Die Rentner wollten am Freitag zum Sitz des Ombudsmanns ziehen. Die Polizei stoppte den Marsch und sprühte nach einem Handgemenge nach Angaben der Opposition Pfefferspray auf die Demonstranten. „Ich fordere mein Demonstrationsrecht ein. Wir verlangen Freiheit, Demokratie und ein Ende der Unterdrückung“, sagte der Demonstrant Raúl Damián.

Sie demonstrieren: Eín Mann schiebt eine Frau im Rollstuhl bei der Kundgebung gegen die Regierung.
Sie demonstrieren: Eín Mann schiebt eine Frau im Rollstuhl bei der Kundgebung gegen die Regierung. © REUTERS | CHRISTIAN VERON

Oppositionsführer Henrique Capriles verurteilte den Polizeieinsatz gegen die Rentner. „Niemand hat das Recht, einen Opa anzugreifen. Sie sind das moralische Rückgrat des Landes“, sagte er. Bei Protesten gegen die Regierung kamen in den vergangenen Wochen 39 Menschen ums Leben, rund 800 wurden verletzt. (dpa)