München. Horst Seehofer will die Macht in Bayern auch nach 2018 behalten: In München kündigte er an, Ministerpräsident bleiben zu wollen.

Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer will doch über 2018 hinaus im Amt bleiben. Nach einer Sitzung des Parteivorstands am Montag in München kündigte der 67-Jährige an, wieder für beide Ämter zu kandidieren.

„Ich fülle beide Ämter mit vollem Herzen aus“, sagte Seehofer in einer Pressekonferenz am Montagnachmittag. Er sei auch nach 37 Jahren als Berufspolitiker weiterhin „mit Leidenschaft unterwegs“, diese Leidenschaft habe ihn „keinen Tag losgelassen“. Zudem sei er nach eingehender medizinischer Beratung zu dem Schluss gekommen, dass er „körperlich in der Lage sei, beide Ämter mit voller Verantwortung zu erfüllen“.

„Keine 100-zu-null-Entscheidung“

Insgesamt sei seine Entscheidung für eine erneute Kandidatur mit „100 zu null“, sondern „mit 51 zu 49 Prozent“ gefallen, so Seehofer. Einem kleinen Kreis von Parteifreunden hatte er dies bereits am Wochenende angekündigt. Intern war die neuerliche Kandidatur Seehofers seit längerem erwartet worden. Frühere Aussagen seinerseits, er werde 2018 nicht mehr antreten, bezeichnete Seehofer am Montag als „nicht klug. Das war ein Fehler“.

Die endgültige Entscheidung für eine neuerliche Kandidatur sei erst am vergangenen Wochenende gefallen, so Seehofer. Die Entscheidung habe er gemeinsam mit seiner Frau gefällt: „Ich kann dem Land noch etwas dienen.“

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    Seehofer ist seit Oktober 2008 CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident. Der nächste Parteitag, auf dem die gesamte Parteiführung neu gewählt wird, ist für Herbst geplant. Bei der Landtagswahl im Herbst 2018 will sich Seehofer dann um eine dritte Amtszeit als Ministerpräsident bewerben. Vor der Landtagswahl 2013 und auch später hatte er noch angekündigt, 2018 definitiv aufhören zu wollen. Davon war er dann allerdings immer weiter abgerückt. (W.B./dpa)