Berlin. Trump will amerikanische Firmen bevorteilen und ausländische Firmen mit Strafen belegen. Die Bundesregierung hält das für falsch.

  • Donald Trump will, dass amerikanische Firmen vorwiegend Amerikaner einstellen
  • Die deutsche Forschungsministerin kritisiert diese Abschottung
  • Sie will nun um Fachkräfte werben, die sonst in die USA gegangen wären

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat das jüngste Dekret von US-Präsident Donald Trump mit dem Titel „Kauft amerikanisch, stellt amerikanisch ein“ scharf kritisiert. „Wer Einschränkungen bei der Reisefreiheit oder Erteilung von Visa vornimmt, so wie jetzt in den USA angedacht, der beschneidet sich selbst“, sagte die CDU-Politikerin unserer Redaktion. „Wissenschaft lebt von Offenheit, Toleranz und Freiheit des Denkens – und das weltweit.“

Zugleich warb Wanka für den Wissenschaftsstandort Deutschland. Die Bundesrepublik sei als „weltoffenes Land für internationale Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen als Arbeits- und Lebensmittelpunkt schon jetzt sehr attraktiv“, sagte sie. „Deshalb gelingt es uns schon seit Jahren, mehr und mehr der klügsten Köpfe ins Land zu holen.“

US-Firmen sollen bevorzugt werden

Trump will US-Firmen bei Regierungsaufträgen künftig bevorzugen und gegen angeblichen Missbrauch bei der Visa-Vergabe an ausländische Fachkräfte vorgehen. Die Visa sollten an die am besten qualifizierten und am besten bezahlten Bewerber gehen.

„Und sie sollten niemals dazu genutzt werden, Amerikaner zu ersetzen“, sagte Trump. Bisher sind die sogenannten H-1B-Visa ein wichtiges Instrument zur Rekrutierung von Fachkräften etwa für High-Tech-Unternehmen im Silicon Valley. Sie richten sich an hoch qualifizierte Wissenschaftler, Ingenieure und Programmierer aus dem Ausland. (gau)