Hildesheim. Der „Deutschsprachige Islamkreis Hildesheim“ diente als Rekrutierungszentrum für IS-Kämpfer. Nun ist die Moschee endgültig Geschichte.

Das Verbot des „Deutschsprachigen Islamkreises Hildesheim“ (DIK) ist nach Ablauf der Klagefrist rechtskräftig – er gilt somit als aufgelöst. „Dieser Verein war ein wichtiger Kristallisationspunkt in der niedersächsischen und deutschen Islamistenszene“, sagte Nidersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch.

Der DIK habe als Rekrutierungszentrum der Terrormiliz Islamischer Staat gedient. Die Sicherstellung zahlreicher digitaler Speichermedien hätten den Verdacht gegen den Verein bestätigt.

Attentäter Anis Amri war Gast beim DIK

Auch der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, hatte sich dort im Februar 2016 aufgehalten. Der Ende 2016 inhaftierte Hassprediger Abu Walaa, der als salafistischer Chefideologe und mutmaßlicher Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat in Deutschland gilt, war ebenfalls in der DIK-Moschee in Hildesheim.

Die Polizei durchsuchte bereits im Juli 2016 Räume der Moschee „Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim“ sowie Wohnungen von acht Vorsitzenden.
Die Polizei durchsuchte bereits im Juli 2016 Räume der Moschee „Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim“ sowie Wohnungen von acht Vorsitzenden. © dpa | Chris Gossmann

Nach Exerzitien mit ihm waren Teilnehmer in die IS-Kampfgebiete aufgebrochen. Die Behörden hatten den Islamkreis am 14. März offiziell verboten – danach hatten die Betroffenen einen Monat Zeit, Rechtsmittel dagegen einzulegen. Diese Frist lief nun ab. (dpa)