Düsseldorf. Er hatte schon den Rückzug aus der Politik angekündigt. Nun will Wolfgang Bosbach aber offenbar für die CDU noch einmal Gas geben.

CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach soll die Sicherheitsarchitektur in NRW für seine Partei auf den Prüfstand stellen und dafür eine eigene Kommission bekommen. Nach der Landtagswahl im Mai solle diese Kommission unter Bosbachs Vorsitz Empfehlungen etwa zu Terrorbekämpfung, Eindämmung von Salafismus oder organisierter Kriminalität erarbeiten, kündigte Landesparteichef Armin Laschet am Mittwoch in Düsseldorf an.

Laschet will die CDU bei der Landtagswahl am 14. Mai zur stärksten Kraft machen und Ministerpräsident werden. In den jüngsten Umfragen liegt die CDU aber deutlich hinter der SPD von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Bosbach sagte, seine Kommission werde dauerhaft arbeiten und sei thematisch breit aufgestellt. Es gehe um Prävention, Ausstattung der Sicherheitsbehörden und Rechtsfragen.

Bosbach will nicht NRW-Innenminister werden

Im Fall eines Wahlerfolgs seiner Partei will Bosbach nicht Innenminister von Nordrhein-Westfalen werden. Bei einer Regierungsbeteiligung der NRW-CDU nach der Landtagswahl stehe er für dieses Amt nicht zur Verfügung, sagte der 64-Jährige am Mittwoch in Düsseldorf. Bosbach war viele Jahre lang bis 2009 Vizechef der Unionsfraktion im Bundestag und zwischenzeitlich auch aus Bundesinnenminister gehandelt worden.

Im August 2016 hatte Bosbach erklärt, mit Ablauf der Wahlperiode seine politische Arbeit endgültig zu beenden. Er hatte das auch damit erklärt, er könne „in einigen wichtigen politischen Fragen die Haltung meiner Partei nicht mehr mit der Überzeugung vertreten, wie ich sie gerne vertreten würde – und wie ich sie auch vertreten müsste, falls ich noch einmal für die CDU für den Bundestag kandieren würde“.

Er werde keine politischen Ämter mehr übernehmen, bekräftigte der Politiker nun. Allerdings: „Die politische Leidenschaft bleibt.“ Die von der NRW-CDU geplante Kommission werde er daher gerne leiten. (dpa/law)