Berlin. Die Linke will Händler zur verbilligten Abgabe von noch genießbaren Waren verpflichten. Das „Containern“ soll zudem straffrei werden.

Im Kampf gegen das Verschwenden von Lebensmitteln sollte der Handel aus Sicht der Linken gesetzlich in die Pflicht genommen werden. Noch genießbare Ware müsse billiger oder umsonst an Interessierte, Mitarbeiter oder gemeinnützige Organisationen abgegeben werden, sagte die ernährungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Karin Binder, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Zudem dürften sogenannte Lebensmittelretter, die sich Waren aus dem Müll holen, nicht länger wegen Diebstahls oder Hausfriedensbruchs zu hohen Geldstrafen verurteilt werden. Dieses „Containern“ müsse straffrei werden, damit der Handel nicht weiterhin jedes Jahr tonnenweise genießbare Lebensmittel in den Müll wirft.

Binder: Fehlende Wertschätzung gegenüber Bauern

„Das ist eine unverantwortliche Ressourcenvernichtung insbesondere für die Erzeugerländer.“ Es zeige auch eine fehlende Wertschätzung gegenüber heimischen Bauern, und sei somit „unsozial und nicht umweltfreundlich“, sagte Binder. Der einzelne Verbraucher sollte nach ihrer Ansicht darauf achten, nur die tatsächlich benötigten Mengen einzukaufen.

„Gerade Single-Haushalte sollten beim Einzelhandel regelmäßig nach kleineren Packungsmengen oder noch besser nach offener Ware fragen.“ Nach Daten der Regierungsinitiative „Zu gut für die Tonne“ wirft jeder Bürger hierzulande pro Jahr Lebensmittel im Wert von rund 235 Euro weg – am häufigsten Obst und Gemüse. (dpa)