Frauke Petry bezeichnet AfD als „Garant jüdischen Lebens“
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Berlin. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses nannte die AfD eine „Schande für Deutschland“. AfD-Chefin Petry weist die Kritik nun zurück.
AfD-Chefin Frauke Petry hat sich gegen Kritik des Präsidenten des Jüdischen Weltkongresses verwahrt, der ihre Partei als „Schande für Deutschland“ bezeichnet hatte. Die AfD sei „einer der wenigen politischen Garanten jüdischen Lebens auch in Zeiten illegaler antisemitischer Migration nach Deutschland“, sagte Petry der „Welt“ am Donnerstag in Anspielung auf die Zuwanderung von Muslimen. „Die AfD weist immer wieder auf die Gefahren solcher Entwicklungen hin, die sich durch den massenhaften illegalen Zuzug in den vergangenen Jahren noch verstärkt haben.“
Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald Lauder, hatte die AfD vor einigen Tagen scharf kritisiert: „Diese Partei hat keinen Platz in Deutschland. Ich hoffe, dass sie bald von der politischen Bühne verschwindet“, erklärte er unter anderem mit Blick auf den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke.
Petry wies darauf hin, dass gegen Höcke ein Parteiausschlussverfahren angestrengt werde. „Es gehört für die AfD zum politischen Selbstverständnis, an die Grauen des Holocaust zu erinnern“, sagte sie. „Dies allein an dem gesellschaftlich umstrittenen Berliner Holocaust-Denkmal festzumachen, greift jedoch zu kurz.“
Für Charlotte Knobloch ist die AfD eine antisemitische Partei
Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat empört auf Aussagen von AfD-Chefin Frauke Petry zu Juden und Muslimen reagiert. Die AfD als parlamentarische Manifestation von Pegida und Co. sei inzwischen als rechtsextrem anzusehen, erklärte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern am Donnerstag. „Sie ist eine Schande für unser Land und für jüdische Menschen nicht wählbar!“
Knobloch warf Petry vor, die berechtigten Sorgen jüdischer Menschen vor Antisemitismus unter Muslimen in Deutschland zu missbrauchen. Dies sei an „Dreistigkeit und Verlogenheit kaum zu übertreffen“. Laut Knobloch steht die AfD für Revisionismus, rassistische, fremdenfeindliche und antisemitische Thesen sowie für Holocaust-Relativierung oder gar -leugnung. Es sei ein „weit verbreiteter, verheerender Irrglaube“ gewesen, dass Antisemitismus in Deutschland kein Problem mehr sei, sagte Knobloch. (dpa)
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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