Caracas. Tränengas, Straßenblockaden, Wasserwerfer: Die Polizei in Venezuelas Hauptstadt geht hart gegen Demonstranten derOpposition vor.

  • Tränengas, Straßenblockaden, Wasserwerfer
  • Die Polizei in Venezuelas Hauptstadt geht hart gegen Demonstranten derOpposition vor

Mit Tränengas und Straßenblockaden hat die Polizei in Caracas am Dienstag versucht, eine Großkundgebung der Opposition gegen Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro zu stoppen. Auch Wasserwerfer kamen zum Einsatz, wie Videos zeigten. „Sie wollen nicht, dass sich die ganzen Leute vereinen können“, sagte Lilian Tintori, Ehefrau des zu fast 14 Jahren Gefängnis verurteilten Oppositionsführers Leopoldo López.

Viele Metrostationen in Caracas waren wegen der Demonstration geschlossen. Durch Barrieren mit hunderten Polizeikräften an der Avenida Bolívar konnten sich die Demonstranten zunächst nicht zu einem Zug vereinigen. „Das ist ein verzweifeltes Regime“ meinte Tintori. Wir wollen Demokratie und Freiheit.“ Venezuela dürfe nicht endgültig zur Diktatur werden.

43 Tote bei Protesten

Tintoris Ehemann López war in einem umstrittenen Prozess eine Anstachelung zur Gewalt bei Protesten vorgeworfen worden, die 2014 mehrere Monate andauerten und 43 Tote forderten. In den letzten Tagen hatte sich die Lage in Venezuela deutlich verschärft. Der Oberste Gerichtshof hatte vergangene Woche dem von der Opposition dominierten Parlament seine Rechte entzogen. Nach internationalen Protesten und einer Aufforderung Maduros, das Urteil zu überprüfen, wurde das wieder zurückgenommen.

Die Opposition sieht einen Staatsstreich auf Raten, da die Justiz von den Sozialisten kontrolliert werde und Maduro mit ihrer Hilfe und Notdekreten am Parlament vorbei regiere. Maduro hatte nach der Rücknahme des Urteils betont: „Die Kontroverse, die es zwischen den Gewalten gab, ist erfolgreich überwunden.“ (dpa)