Berlin. Erst wenn es in der Linken „vernünftige Leute“ gebe, sei ein Bündnis mit der SPD denkbar, sagt Schröder. Mit Lafontaine gehe es nicht.

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hält auf Bundesebene eine Koalition der Sozialdemokraten mit der Linkspartei derzeit nicht für realistisch. „Ich glaube nicht, dass man das hinbekommt, solange die Familie Lafontaine in der Linkspartei tonangebend ist“, sagte Schröder dem Magazin „Der Spiegel“.

Rot-Rot-Grün könne man erst machen, wenn bei der Linken „vernünftige Leute“ wie der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow das Sagen hätten.

„Lafontaines Parolen funktionieren für die SPD nicht“

Ein Linksbündnis müsse zu Bedingungen der SPD realisierbar sein, meinte Schröder: „Wir erklären, wer Koch und wer Kellner ist.“

Der ehemalige Regierungschef warnte den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz vor einer inhaltlichen Annäherung an die Linkspartei. Mit Parolen, die nach Lafontaine klängen, werde es der SPD nicht anders gehen als der Union auf der Rechten: „Dann wählen die Leute das Original und nicht das Plagiat“, argumentierte Schröder. Er sei ziemlich sicher, „dass Martin Schulz das ganz genau weiß“. (dpa)