Karlsruhe. Ein 2011 über die Balkan-Route nach Deutschland gereister Taliban-Kämpfer ist festgenommen worden. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.

Die Bundesanwaltschaft hat gegen einen 30-jährigen Afghanen Haftbefehl erwirkt. Er soll als Taliban-Mitglied an der Ermordung von mindestens 16 Menschen beteiligt gewesen sein, teilte der Generalbundesanwalt am Dienstag in Karlsruhe mit. Außerdem werden dem Mann weitere Mordversuche an Soldaten sowie ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen.

Der Beschuldigte schloss sich den Ermittlungen zufolge 2002 in Afghanistan den Taliban an und wurde 2004 Kommandeur einer Kampfeinheit. Er befehligte nach Angaben des Generalbundesanwalts zahlreiche Angriffe gegen ausländische und afghanische Soldaten.

Taliban-Kämpfer kam 2011 nach Deutschland

Bei einem Angriff zündete die Einheit zwei Sprengsätze an einem Militärkonvoi und schoss zudem Panzerfäuste ab. Dabei kamen mindestens 16 amerikanische und afghanische Soldaten ums Leben.

Kurz vor seiner Hochzeit 2008 verließ der Taliban-Kommandeur seine Einheit und wurde daraufhin mit dem Tode bedroht. 2011 gelangte er über die Balkan-Route nach Deutschland. Seit dem 24. März befindet er sich in Untersuchungshaft, am Vortag war er im Ostallgäu festgenommen worden. (epd)