Freiberg. Der Prozess gegen die Männer, die in Clausnitz einen Flüchtlingsbus gestoppt hatten, wurde abgesagt. Sie zahlen nun eine Geldauflage.

Das Amtsgericht Freiberg hat den für diesen Dienstag geplanten Prozess gegen zwei Blockierer eines Flüchtlingsbusses in Clausnitz abgesagt.

Die Termine der Hauptverhandlung von 21. bis 28. März seien widerrufen worden, bestätigte eine Sprecherin des Amtsgerichts Freiberg. Die beiden Angeklagten müssten als Auflage 2.400 Euro beziehungsweise 1.900 Euro an die Stiftung Diakonie Freiberg zahlen.

Keine Hinweise für künftige ähnliche Straftaten

In einer Mitteilung begründete das Gericht die Einstellung des Verfahrens damit, dass beide Angeklagte nicht vorbestraft seien. Es bestünden keine Anhaltspunkte, dass sie in Zukunft ähnliche Straftaten begehen würden.

Zudem würden Ressourcen gespart, da während der Beweisaufnahme an mindestens sechs Verhandlungstagen mindestens 21 Zeugen gehört werden sollten. Werden die Geldauflagen fristgerecht bis Mitte Juli bezahlt, wird das Verfahren endgültig eingestellt, hieß es weiter. Bis dahin sei die Einstellung vorläufig.

Aggressive Proteste

In dem mittelsächsischen Dorf Clausnitz hatte ein pöbelnder Mob am 18. Februar 2016 einen Bus mit Flüchtlingen blockiert und versucht, den Einzug der Asylbewerber in eine neue Unterkunft zu verhindern.

Die aggressiven Proteste, an denen sich rund 100 Menschen beteiligten, hatten bundesweit für Entsetzen gesorgt. Für Empörung sorgte auch das Verhalten der Polizei. Beamte hatten die verängstigten Flüchtlinge zum Teil mit Gewalt aus dem Bus geholt. (dpa/epd)

Düsseldorfer Flüchtlingsheim brennt

Ein Großaufgebot von Einsatzwagen am Messegelände in Düsseldorf vor einer brennenden Halle, die als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird.
Ein Großaufgebot von Einsatzwagen am Messegelände in Düsseldorf vor einer brennenden Halle, die als Flüchtlingsunterkunft genutzt wird. © dpa | Rolf Vennenbernd
Bewohner und Mitarbeiter blieben nach den ersten Erkenntnissen weitgehend unversehrt, 21 Flüchtlinge zogen sich leichte Rauchgasvergiftungen zu, hieß es. In der Unterkunft waren nach Angaben der Stadt 282 Männer untergebracht, von denen beim Ausbruch des Brandes etwa 130 anwesend waren.
Bewohner und Mitarbeiter blieben nach den ersten Erkenntnissen weitgehend unversehrt, 21 Flüchtlinge zogen sich leichte Rauchgasvergiftungen zu, hieß es. In der Unterkunft waren nach Angaben der Stadt 282 Männer untergebracht, von denen beim Ausbruch des Brandes etwa 130 anwesend waren. © dpa | Rolf Vennenbernd
Manche der Bewohner wirkten geschockt. Die Wenigsten hatten wohl Zeit, ihre Habseligkeiten zu retten. „Die meisten haben nur noch das, was sie am Leibe haben“, sagt Jürgen Riegener vom städtischen Sozialamt.
Manche der Bewohner wirkten geschockt. Die Wenigsten hatten wohl Zeit, ihre Habseligkeiten zu retten. „Die meisten haben nur noch das, was sie am Leibe haben“, sagt Jürgen Riegener vom städtischen Sozialamt. © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
Über der Halle stieg eine weithin sichtbare Rauchwolke auf.
Über der Halle stieg eine weithin sichtbare Rauchwolke auf. © dpa | Rolf Vennenbernd
Der Messebetrieb mit der weltgrößten Druckermesse drupa  und der Flugbetrieb des Düsseldorfer Flughafens gingen trotzdem weiter. Die Bevölkerung wurde gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Der Messebetrieb mit der weltgrößten Druckermesse drupa und der Flugbetrieb des Düsseldorfer Flughafens gingen trotzdem weiter. Die Bevölkerung wurde gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. © dpa | Rolf Vennenbernd
Die Einrichtung fungiert als Drehkreuz für NRW, hieß es. Von dort aus werden die Flüchtlinge in andere Städte weitervermittelt.
Die Einrichtung fungiert als Drehkreuz für NRW, hieß es. Von dort aus werden die Flüchtlinge in andere Städte weitervermittelt. © dpa | Rolf Vennenbernd
Feuerwehrmänner bei den Löscharbeiten.
Feuerwehrmänner bei den Löscharbeiten. © dpa | Rolf Vennenbernd
Dabei agierten die Brandbekämpfer auch von der Drehleiter aus.
Dabei agierten die Brandbekämpfer auch von der Drehleiter aus. © dpa | Rolf Vennenbernd
Brandort. Feuerwehrleute richteten von außen Wasserrohre von mehreren Seiten auf die verbogene und verkohlte Metallverkleidung. Im Inneren könne nicht gelöscht werden, sagte ein Feuerwehrmann.
Brandort. Feuerwehrleute richteten von außen Wasserrohre von mehreren Seiten auf die verbogene und verkohlte Metallverkleidung. Im Inneren könne nicht gelöscht werden, sagte ein Feuerwehrmann. © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
Die Feuerwehr war den Angaben zufolge mit rund 70 Einsatzkräften vor Ort.
Die Feuerwehr war den Angaben zufolge mit rund 70 Einsatzkräften vor Ort. © dpa | Rolf Vennenbernd
Aus der ausgebrannten Halle steigt Wasserdampf und leichter Rauch.
Aus der ausgebrannten Halle steigt Wasserdampf und leichter Rauch. © dpa | David Young
Die betroffene Halle ist völlig ausgebrannt.
Die betroffene Halle ist völlig ausgebrannt. © REUTERS | WOLFGANG RATTAY
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