Damaskus. Monatelang wurden Rebellen und Bewohner in einem Stadtteil der syrischen Stadt Homs belagert. Nun können sie das Viertel verlassen.

  • Monatelang wurden Rebellen und Bewohner in einem Stadtteil der syrischen Stadt Homs belagert
  • Nun können sie das Viertel verlassen

Rebellen und Zivilisten haben am Samstag damit begonnen, das letzte von Aufständischen kontrollierte Viertel in der Stadt Homs zu verlassen. Etwa 1500 Menschen hätten den Stadtteil Al-Waer zunächst verlassen, berichteten syrische Staatsmedien und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Vor einer Woche hatten die Rebellen unter Vermittlung Russlands ein Abkommen unterzeichnet, dass den Abzug regelt.

Mit 53 Bussen seien die ersten Menschen aus Al-Waer zunächst in die von der Regierung kontrollierte Stadt Tadaf in der Provinz Aleppo gebracht worden, berichteten die Menschenrechtsbeobachter. Später sollen sie in die von Rebellen kontrollierte Stadt Dscharablus nahe der türkischen Grenze gebracht werden.

Operation in spätesten acht Wochen abgeschlossen

Die Abmachung sehe vor, dass mehr als 12.000 Menschen, darunter 2500 Kämpfer, das letzte Rebellenviertel in Homs verlassen. Die Operation soll nach Angaben eines syrischen Sicherheitsbeamten zwischen sechs und acht Wochen dauern.

Die syrische Armee hatte die zentralsyrische Stadt Homs nach Ausbruch von Kämpfen bereits im Jahr 2014 wieder unter Kontrolle gebracht. Lediglich der Stadtteil Al-Waer im Nordosten von Homs blieb von Rebellen besetzt.

Humanitäre Lage in Homs sehr schlecht

Die Vereinten Nationen schätzen, dass etwa 50.000 Menschen seit Monaten in Al-Waer eingeschlossen sind. Die humanitäre Lage ist wegen der Blockade schlecht. Syriens Luftwaffe und die Armee hatten den Stadtteil Aktivisten zufolge in den vergangenen Wochen trotz der seit Ende Dezember geltenden Waffenruhe immer wieder angegriffen. (dpa)