Karlsruhe. Nach dem Terroralarm bei einem Fußballspiel in Hannover 2015 blieben neue Erkenntnisse aus. Die Ermittlungen wurden jetzt beendet.

Knapp eineinhalb Jahre nach dem Terroralarm bei einem Fußball-Länderspiel in Hannover hat die Bundesanwaltschaft ihre Ermittlungen eingestellt. Es hätten sich „keine weiterführenden Erkenntnisse“ ergeben, teilte die Behörde am Freitag in Karlsruhe mit. Sollte es neue erfolgversprechende Ansätze geben, würden die Ermittlungen aber wieder aufgenommen, hieß es.

Das Freundschaftsspiel Deutschland-Niederlande am 17. November 2015 war wegen Hinweisen auf einen geplanten Sprengstoff-Anschlag im Stadion rund 90 Minuten vor dem Anpfiff abgesagt worden. Das Spiel hatte nur vier Tage nach den verheerenden Attentaten von Paris mit 130 Toten ein Zeichen gegen den Terror setzen sollen. In der französischen Hauptstadt war auch ein Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich Ziel der Attacken.

Verfassungsschutz erhielt Hinweis auf mehrere Attentäter

Wie weiter mitgeteilt wurde, hatte damals der Verfassungsschutz den Hinweis bekommen, dass mindestens fünf Attentäter Anschläge auf das Spiel und den öffentlichen Nahverkehr verüben wollten. Der Anführer habe die Explosionen im Stadion filmen sollen. Die Ermittler erfuhren demnach den Namen eines angeblichen Mitglieds der Gruppe. Eine solche Person habe aber nicht ausfindig gemacht werden können.

Vorübergehend war auch ein junger Deutsch-Syrer verdächtig, der als Ordner im Stadion war und dort von sich Aufnahmen mit islamistischem Inhalt machte. Dieser Verdacht habe sich aber nicht erhärtet, hieß es. Der Mann wurde im Januar in Celle als Mitwisser von Safia S. zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Die 15 Jahre alte Islamistin hatte in Hannover einen Polizisten mit einem Messer niedergestochen. (dpa)