Berlin. Es wird wohl nichts mit einer Deutschland-Visite von Franziskus zum Reformations-Jubiläum. Der Papst dämpfte jetzt die Hoffnungen.

Papst Franziskus hat Hoffnungen auf einen Besuch in Deutschland zum 500. Reformationsjubiläum in diesem Jahr gedämpft. Es werde schwierig, es seien viele Reisen geplant, sagte der Papst der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Der Terminkalender ist dieses Jahr sehr voll.“

Franziskus sagte, „um dem Problem vorzugreifen“, sei er am 31. Oktober vergangenen Jahres zur Eröffnung des Reformationsgedenkens zum Lutherischen Weltbund ins schwedische Lund gereist. Auch für 2018 sei noch keine Reise nach Deutschland geplant.

Einladung von Merkel und Gauck

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die katholische Deutsche Bischofskonferenz hatten den Pontifex Anfang Februar bei einer Audienz im Vatikan gemeinsam in das Ursprungsland der Reformation eingeladen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Joachim Gauck hatten bereits 2015 eine Einladung an den aus Argentinien stammenden Papst ausgesprochen. 2011 hatte Franziskus’ Vorgänger Benedikt XVI. seine deutsche Heimat letztmals besucht.

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. (epd)