Berlin. Q wie Qualifikation. Die SPD will Arbeitslosen künftig bessere Chancen zur Weiterbildung bieten. Und zwar unabhängig von deren Alter.

Die SPD hat ihre Vorschläge für Verbesserungen für Arbeitslose konkretisiert. Der Parteivorstand beschloss am Montag einstimmig ein Konzept, das eine l

Schulz setzt in Arbeitsmarktpolitik auf Qualifizierung

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    ngere Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld I für die Weiterqualifizierung vorsieht, wie SPD-Generalsekretärin Katarina Barley im Anschluss in Berlin mitteilte.

    Unter dem Titel „Arbeitslosengeld Q“ soll es Arbeitslosen egal welchen Alters ermöglichen, sich weiterzubilden, wenn die bisherige Qualifikation am Arbeitsmarkt nicht gefragt ist.

    Rechtsanspruch auf Qualifizierung

    Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), die an der Erarbeitung des Konzepts maßgeblich beteiligt war, sagte, seit dem Jahr 2000 habe der Anteil qualifizierter Tätigkeiten um 20 Prozent zugenommen, der Anteil einfacher Tätigkeiten dagegen um 18 Prozent abgenommen. Es würden neue Qualifikationen gebraucht. Ältere Arbeitnehmer hätten Angst, keine Beschäftigung mehr zu finden, wenn sie ihren Job verlieren, erklärte Nahles.

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      Konkret will Nahles einen Rechtsanspruch auf Qualifizierungsmaßnahmen schaffen. Wenn Arbeitslose innerhalb von drei Monaten keine Beschäftigung finden, sollen sie ein Angebot erhalten. Das „Arbeitslosengeld Q“ soll außerdem nicht auf die Bezugsdauer des Arbeitslosengelds I angerechnet werden. Sie liegt – je nach Alter und Beschäftigungsdauer des Betroffenen – zwischen sechs und 24 Monaten. Zudem soll das sogenannte Schonvermögen, das nicht auf die Sozialleistungen angerechnet wird, verdoppelt werden.

      Hilfe für prekäre Berufe

      Außerdem will Nahles den Anspruch auf Arbeitslosengeld I erweitern. Während heute gilt, dass jemand für den Bezug innerhalb von zwei Jahren mindestens zwölf Monate sozialversicherungspflichtig beschäftigt sein musste, soll künftig eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von zehn Monaten innerhalb von drei Jahren reichen. Nahles sagte, dies sei vor allem eine Hilfe für Menschen in prekäre Berufen, für Künstler und viele Beschäftigte in Dienstleistungsberufen.

      Zustimmung von den Grünen

      Die Grünen unterstützen die Vorschläge der SPD. Die Kombination von Qualifikation und Verlängerung des Arbeitslosengelds sei „sehr richtig“, sagte Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt am Montag in Berlin. Gerade ältere Arbeitnehmer sollten im Markt gehalten werden.

      „Bedauerlich“ finden die Grünen aber, dass diese Qualifizierungsmöglichkeit nicht auch für Hartz-IV-Empfänger vorgesehen sei. „Vielleicht wird sich ja hier auch noch etwas bewegen“, sagte die Bundestags-Fraktionschefin. Ihre Partei fordert eine Arbeitsversicherung, die Arbeitnehmern schon Weiterbildung sichert, bevor sie ihren Job verlieren. (epd/dpa)