Berlin. Seit Jahren bezieht Gewerkschaftschef Rainer Wendt ein zweites Gehalt als Polizist. Zahlreiche Politiker reagieren mit Unverständnis.

Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, steht massiv in der Kritik, weil er ohne als Polizist zu arbeiten jahrelang als Hauptkommissar vom Land Nordrhein-Westfalen Gehalt bezogen hat. „Große Töne spucken – aber mit der Wahrheit auf Kriegsfuß“, kritisierte der stellvertretende SPD-Chef Ralf Stegner am Samstag auf Twitter.

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Der Thüringer Regierungschef Bodo Ramelow schrieb, ihm falle dazu das Kinderbuch „Die Raupe Nimmersatt“ ein.

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„Maximale Transparenz und Aufklärung“

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Irene Mihalic, sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Der wohl lauteste Mahner für mehr Law and Order nimmt es in eigener Sache wohl nicht so genau.“ Doch auch die Besoldungs- und Freistellungspraxis des nordrhein-westfälischen Innenministeriums müsse hier hinterfragt werden. „Es braucht jetzt maximale Transparenz und Aufklärung in dieser Sache.“

Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Frank Tempel, forderte weitergehende Konsequenzen. „Wenn das so stimmt, dann wäre der Straftatbestand der Untreue zu prüfen, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Und die Untreue geht von dem aus, der das Geld auszahlt und die Auszahlungen legitimiert, also vom nordrhein-westfälischen Innenminister.“

Besoldung als Hauptkommissar

Wendt hatte gegenüber dem ARD-Politikmagazin Report München eingeräumt, er bekomme eine Besoldung als Hauptkommissar, obwohl er diese Tätigkeit nicht ausführe. Nach Wendts Angaben waren sowohl der aktuelle NRW-Innenminister Ralf Jäger als auch dessen Vorgänger Ingo Wolf (FDP) darüber informiert. (dpa)