Düsseldorf. In Gießen und Düsseldorf sind zwei mutmaßliche Islamisten aus Syrien festgenommen worden. Einer soll Kriegsverbrechen begangen haben.

Auf Anordnung der Generalbundesanwaltschaft hat die Polizei in Gießen und Düsseldorf zwei 26 und 35 Jahre alte Syrer festgenommen. Beiden wird vorgeworfen, Mitglied der islamistischen Terrorgruppe „Jabhat al-Nusra“ in Syrien gewesen zu sein. Der ältere von beiden soll Kriegsverbrechen begangen haben, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte.

Im Fall des 35-jährigen Abdalfatah H. A. lautet der Vorwurf auf Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung sowie auf Kriegsverbrechen und Mord. Laut Generalbundesanwalt hat Abdalfatah H. A. im März 2013 mit anderen Kämpfern ein sogenanntes Scharia-Urteil vollstreckt und 36 Mitarbeiter der syrischen Regierung ermordet.

Einnahme eines syrischen Waffendepots

Generalbundesanwalt Peter Frank
Generalbundesanwalt Peter Frank © dpa | Jörg Carstensen

Dem 26-jährigen Abdulrahman A. A. wird außer der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen. Er soll seit Anfang des Jahres 2013 Geld und Fahrzeuge für seine Kampfeinheit beschafft haben.

Beide Beschuldigte sollen sich mit Sturmgewehren vom Typ Kalaschnikow bewaffnet an Kämpfen gegen die Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad beteiligt haben, etwa an der Einnahme eines Waffendepots im November 2013. Die beiden Männer sollen am Donnerstag einem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof vorgeführt werden.

Weitere Festnahmen am Dienstag und Mittwoch

Ein junger Libanese sitzt seit Donnerstag in Untersuchungshaft, weil er sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angeschlossen haben soll. Der 19-Jährige sei am Mittwoch im Regierungsbezirk Düsseldorf festgenommen und inzwischen dem Haftrichter vorgeführt worden, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

Der Mann ließ sich den Ermittlungen zufolge 2015 in Syrien militärisch ausbilden und kämpfte anschließend im Irak für den IS. Nach einer Verletzung habe er in Syrien noch die Herstellung von Sprengstoffen erlernt, ehe er Anfang 2016 nach Deutschland gereist sei. Was er dort wollte, wurde nicht mitgeteilt. Von etwaigen Anschlagsplänen war keine Rede.

Terrorhelfer in Nürnberg festgenommen

Schon am Dienstag hat die Polizei im Großraum Nürnberg-Fürth einen mutmaßlichen islamistischen Terrorhelfer festgenommen. Der Mann soll die Terrormiliz „Junud al-Sham“ (Soldaten Syriens) unterstützt haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft München am Donnerstag mitteilte.

Der 33-Jährige aus Bosnien-Herzegowina soll der Terrormiliz mehrere Fahrzeuge geliefert haben. Zudem soll er in Syrien gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen haben. Der Mann wurde am Mittwoch einem Ermittlungsrichter des Oberlandesgerichts München vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete. (küp/dpa)