Berlin. Der deutsche Auslandsgeheimdienst hat einem Bericht zufolge mehr spioniert, als bisher bekannt war. Im Fokus standen namhafte Medien.

  • Der deutsche Auslandsgeheimdienst hat einem Bericht zufolge mehr spioniert, als bisher bekannt war
  • Im Fokus standen namhafte Medien

Laut einem Medienbericht hat der Bundesnachrichtendienst (BND) nicht nur feindliche Staaten und Organisationen ausspioniert, sondern auch internationale Journalisten. Telefonverbindungen der „New York Times“ und der „BBC“ sollen angezapft worden sein.

Wie der „Spiegel“ in seiner Ausgabe von Samstag (Vorabmeldung) berichtet, hat der BND so genannte Selektoren mit den Kontaktdaten der internationalen Medien eingerichtet. Die Selektoren dienen in der Masse von gesammelten Daten des Geheimdienstes als Suchfilter.

Telefonanschlüsse in Afghanistan überwacht

Opposition verlangt von Merkel Aufklärung über Spionage-Vorwürfe

weitere Videos

    Konkret habe der deutsche Auslandsgeheimdienst Telefonanschlüsse des Senderverbundes BBC in Afghanistan und London angezapft. Zudem seien Anschlüsse der Nachrichtenagentur Reuters in Afghanistan, Pakistan und Nigeria sowie ein Anschluss der „New York Times“ in Afghanistan auf einer Liste zu finden, die der „Spiegel“ eingesehen habe.

    Laut dem Bericht bereiten mehrere Journalistenverbände wie „Reporter ohne Grenzen“ eine Verfassungsklage gegen das neue BND-Gesetz vor. Die Verbände seien skeptisch, dass Vorfälle wie die Ausspionierung ausländischer Journalisten durch das Gesetz verhindert werden könnten. (ac)