Washington. „Schaut euch an, was in Schweden passiert ist!“ Damit hatte US-Präsident Trump für Verwirrung gesorgt. Nun versucht er, aufzuklären.
US-Präsident Donald Trump hat versucht zu erklären, was er mit seinen rätselhaften Aussagen zu angeblichen Geschehnissen in Schweden in Zusammenhang mit Terrorangriffen genau meinte. Auf Twitter schrieb er am Sonntag, sein Statement beziehe sich „auf eine Geschichte hinsichtlich von Einwanderern & Schweden, die auf Fox News ausgestrahlt wurde“.
Trump hatte am Samstag auf einer Kundgebung in Florida unter Hinweis auf die kürzlich vor Gerichten gescheiterten Einreiseverbote für Bürger mehrerer islamischer Länder gesagt, die USA müssten gesichert werden.
Fox-Beitrag berichtet nicht von einem bestimmten Ereignis
„Schaut euch an, was in Deutschland passiert, schaut euch an, was gestern Abend in Schweden passiert ist. Schweden! Wer hätte das gedacht. Schweden. Sie habe viele aufgenommen. Sie haben Probleme, die sie nicht für möglich gehalten hätten.“, hatte Trump hinzugefügt und dann Anschlagsziele wie Brüssel, Nizza und Paris aufgezählt. In Schweden ist in den vergangenen Tagen allerdings kein gravierender Vorfall mit Einwanderern bekanntgeworden.
Der Fox-Beitrag, auf den sich Trump nun berufen hat, zeichnet zwar ein düsteres Bild von der Lage in Schweden. Von einem bestimmten Ereignis ist aber auch darin nicht die Rede. Der Sender folgt in seiner Berichterstattung häufig einer stramm-konservativen Weltanschauung.
Auch Schwedens Ex-Außenminister Bildt hat sich eingeschaltet
In Schweden war die Erwähnung des Landes in einer Reihe mit Terrorzielen mit Erstaunen und Humor aufgenommen worden. Unter dem Hashtag #LastNightInSweden tauschten sich Twitternutzer munter darüber aus, was am Freitag in Schweden alles passierte („Ikea-Schrank falsch aufgebaut“, „Bier getrunken, eingeschlafen“).
Die Regierung in Stockholm forderte am Wochenende das US-Außenministerium auf, zu erklären, was Trump gemeint habe. Der frühere Außenminister Carl Bildt twitterte: „Schweden? Terrorangriff? Was hat er geraucht? Fragen über Fragen.“
Statistiken zufolge geht die Kriminalitätsrate in dem EU-Land seit 2005 zurück, obwohl Schweden Hunderttausende Einwanderer aus Ländern wie Syrien oder dem Irak aufgenommen hat. (dpa/rtr/küp)