Kuala Lumpur. Der Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist womöglich ermordet worden. Nun ist eine zweite Person festgenommen worden.

Nach dem mutmaßlichen Giftmord am ältesten Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Malaysia hat die Polizei am Donnerstag eine zweite Verdächtige verhaftet. Die 29-Jährige soll im Besitz eines indonesischen Reisepasses sein.

Schon am Vortag war eine 28-Jährige im Zusammenhang mit dem Tod von Kim Jong Nam (46) festgesetzt worden. Der Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers war auf dem Flughafen von Kuala Lumpur angegriffen worden, als er nach China fliegen wollte. Auf dem Weg ins Krankenhaus starb er. Es wird darüber spekuliert, dass der nordkoreanische Geheimdienst in den Fall verwickelt ist.

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Nordkorea hat offenbar Auslieferung des Toten verlangt

Vermutet wird, dass der Mann von zwei Frauen mit einem Tuch oder einem Spray vergiftet wurde. Der Leichnam Kim Jong Nams war am Mittwoch in einer Klinik in Kuala Lumpur obduziert worden, um die genaue Todesursache zu klären. Wann das Ergebnis bekannt gegeben werden soll, ist noch nicht bekannt. Offiziell bestätigt die Polizei nicht einmal, dass es sich um den Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers handelt.

Wie die malaysische Zeitung „New Straits Times“ unter Berufung auf die dortige Polizei berichtet, hat Pjöngjang von Malaysia die Auslieferung des Toten verlangt. Dies sei aber bereits abgelehnt worden. Südkorea beschuldigt das Regime in Pjöngjang, hinter dem mutmaßlichen Giftmord zu stecken. Von dort gab es auch nach drei Tagen keinerlei Kommentar.

Nam war als möglicher Nachfolger gehandelt worden

Kim Jong Nam war der älteste Sohn des früheren Diktators Kim Jong Il und wurde früher auch als möglicher Nachfolger gehandelt. Dann fiel er jedoch in Ungnade. Nach dem Tod des Vaters im Dezember 2011 rückte sein jüngerer Halbbruder an die Spitze des kommunistischen Staates auf. Kim Jong Nam lebte die vergangenen Jahre überwiegend in China und südostasiatischen Ländern. (dpa)