Anti-Terror-Einsatz: Verdächtiger soll IS-Mitglied sein
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Chemnitz. Bei dem Anti-Terror-Einsatz in Chemnitz gab es keine Festnahmen. Wie die Ermittler mitteilten, soll ein Verdächtiger dem IS nahestehen.
Bei dem Anti-Terror-Einsatz in Chemnitz am Montagabend hat sich ein Sprengstoffverdacht nach Angaben der Bundesanwaltschaft nicht bestätigt. Wie die Behörde am Dienstag in Karlsruhe mitteilte, hatte es zuvor Anhaltspunkte gegeben, dass der Verdächtige Sprengstoff besitzen könnte. Ein Spezialeinsatzkommando des Landeskriminalamtes Sachsen hatte deshalb mehrere Wohnungen durchsucht. Der Verdacht habe sich aber nicht bestätigt, Festnahmen habe es nicht gegeben.
Der Bundesanwaltschaft zufolge besteht auch der Verdacht, dass der Beschuldigte Geld an die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) übermittelt hat. Er wird zudem verdächtigt, selbst IS-Mitglied zu sein. Auch soll er in Schleusungen eingebunden gewesen sein.
Kein Zusammenhang mit Fall „Al-Bakr“
Ein Zusammenhang mit dem Terrorfall Dschaber al-Bakr vom vergangenen Oktober besteht demnach nicht. Der terrorverdächtige Syrer war damals ebenfalls in Chemnitz bei einem Festnahmeversuch entkommen. Er konnte erst später in Leipzig durch Landsleute überwältigt werden.
Terrorverdächtiger al-Bakr ist tot
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Spezialkräfte mit Maschinenpistolen beteiligt
Zwei Tage später erhängte er sich in Untersuchungshaft in der JVA Leipzig. In der Chemnitzer Wohnung fand die Polizei damals einen hochexplosiven Sprengstoff, mit dem der Syrer nach Erkenntnissen der Ermittler einen Anschlag auf einen Berliner Flughafen verüben wollte.
Die Federführung für den Einsatz am Montagabend lag beim Generalbundesanwalt in Karlsruhe. Spezialkräfte hatten mit Atemschutzmasken und Maschinenpistolen ein Wohnhaus gestürmt. Auch ein spezielles Fahrzeug zur Terrorabwehr und ein Sprengstoff-Suchhund kamen zum Einsatz. Anschließend soll es einen weiteren Einsatz in einem Wohngebiet gegeben haben. (dpa)
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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