Berlin. Die Bundesversammlung in Berlin hat einen Nachfolger von Joachim Gauck gewählt. Das Ergebnis war deutlich und ist nicht überraschend.

Die Abgeordneten und Gesandten der Länder haben entschieden: Der neue Bundespräsident heißt Frank-Walter Steinmeier (SPD). Er bekam schon im ersten Wahlgang die Mehrheit der Stimmen. 630 Stimmen hätten gereicht, Steinmeier bekam 931. Der frühere Außenminister kam damit auf etwa 75 Prozent Zustimmung in der Bundesversammlung.

„Ich nehme die Wahl an – gerne sogar“, sagte er nach der Wahl. Steinmeier war der gemeinsame Kandidat von CDU/CSU und SPD.

Zahlreiche Abweichler in den Reihen von Union und SPD

Zwar hat Steinmeier eine deutliche Mehrheit der Stimmen bekommen. Doch eigentlich hätten es mehr sein können. Union und SPD zusammen wären auf 1106 Stimmen gekommen. Es gab also mindestens 75 Mitglieder aus den eigenen Reihen, die nicht für ihn gestimmt haben.

Besser als erwartet ging die Wahl hingegen für Armutsforscher Christoph Butterwegge aus, der für die Linke angetreten war. Er bekam 128 Stimmen – obwohl die Linke nur 95 Stimmen in der Bundesversammlung hat.

„Ich fühle mich wie Philipp Lahm“

So ganz weiß der neue Bundespräsident offenbar noch nicht, wie er auf das Votum reagieren soll: „Mir geht es im Moment ein bisschen wie Philipp Lahm, wenn er eine kluge Analyse direkt nach dem Schlusspfiff geben soll“, sagte Steinmeier kurz nach dem Ende der Bundesversammlung. (sdo/dpa)

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