Göttingen. Zwei Terrorverdächtige werden nun in Braunschweig festgehalten – bis darüber entschieden wird, ob sie in Untersuchungshaft kommen.

Die beiden in Göttingen festgenommenen Terrorverdächtigen sind nach Braunschweig verlegt worden. Dort können sie im Langzeitgewahrsam bis zu zehn Tage festgehalten werden, bis über eine mögliche Untersuchungshaft entschieden sei, sagte ein Polizeisprecher in Göttingen am Freitag. Grundlage dafür sei das niedersächsische Gefahrenabwehrgesetz.

Die Ermittlungen gegen die beiden Männer laufen auf Hochtouren. Die Verdächtigen, ein 27-jähriger Algerier und ein 23 Jahre alter Nigerianer, sollen einen Terroranschlag vorbereitet haben. Die Pläne dazu waren nach Einschätzung der Ermittler so weit fortgeschritten, dass der Anschlag jederzeit hätte ausgeführt werden können. Details nannte die Polizei nicht.

Razzia in Göttinger Salafistenszene

Beschlagnahmte Gegenstände liegen am Donnerstag während der Pressekonferenz der Polizei in Göttingen auf dem Tisch. Darunter ist eine Machete. Die Polizei hat in der Nacht zum Donnerstag zwei sogenannte Gefährder aus der Salafistenszene im niedersächsischen Göttingen festgenommen.
Beschlagnahmte Gegenstände liegen am Donnerstag während der Pressekonferenz der Polizei in Göttingen auf dem Tisch. Darunter ist eine Machete. Die Polizei hat in der Nacht zum Donnerstag zwei sogenannte Gefährder aus der Salafistenszene im niedersächsischen Göttingen festgenommen. © dpa | Swen Pförtner
Auch ein Revolver findet sich unter den beschlagnahmten Gegenständen.
Auch ein Revolver findet sich unter den beschlagnahmten Gegenständen. © dpa | Swen Pförtner
Mit der Festnahme der Männer hat die Polizei möglicherweise einen konkret bevorstehenden Terror-Anschlag verhindert. Die zwei polizeibekannten Gefährder waren seit längerem in der Salafistenszene aktiv. Unklar ist, was sie genau vorhatten. Am Mittag fand eine Pressekonferenz der Polizei in Göttingen statt.
Mit der Festnahme der Männer hat die Polizei möglicherweise einen konkret bevorstehenden Terror-Anschlag verhindert. Die zwei polizeibekannten Gefährder waren seit längerem in der Salafistenszene aktiv. Unklar ist, was sie genau vorhatten. Am Mittag fand eine Pressekonferenz der Polizei in Göttingen statt. © dpa | Swen Pförtner
V.l.n.r.: Volker Warnecke, Leiter Zentraler Kriminaldienst, der Göttinger Polizeipräsident Uwe Lührig und Bernd Wiesendorf, Göttinger Polizeivizepräsident, nehmen zu dem Einsatz Stellung. Die beiden festgenommenen Männer hätten jederzeit einen Anschlag ausführen können, sagte Polizeipräsident Lührig.
V.l.n.r.: Volker Warnecke, Leiter Zentraler Kriminaldienst, der Göttinger Polizeipräsident Uwe Lührig und Bernd Wiesendorf, Göttinger Polizeivizepräsident, nehmen zu dem Einsatz Stellung. Die beiden festgenommenen Männer hätten jederzeit einen Anschlag ausführen können, sagte Polizeipräsident Lührig. © dpa | Swen Pförtner
Bei den Durchsuchungen seien umgebaute Waffen mit scharfer Munition sowie eine IS-Flagge gefunden worden. „Die Gefahrenlage war eindeutig“, sagte Lührig. Den Ermittlungen zufolge ging es um Anschläge, wie es sie in den vergangenen Monaten in Deutschland gegeben habe. Die Pläne seien nicht ausschließlich auf Göttingen bezogen gewesen. Der Einsatz sei eine Woche vorbereitet worden.
Bei den Durchsuchungen seien umgebaute Waffen mit scharfer Munition sowie eine IS-Flagge gefunden worden. „Die Gefahrenlage war eindeutig“, sagte Lührig. Den Ermittlungen zufolge ging es um Anschläge, wie es sie in den vergangenen Monaten in Deutschland gegeben habe. Die Pläne seien nicht ausschließlich auf Göttingen bezogen gewesen. Der Einsatz sei eine Woche vorbereitet worden. © dpa | Swen Pförtner
Der Schriftzug
Der Schriftzug "Im Auftrag des Islam" steht an einer Autotür vor dem durchsuchten Wohnblock. © dpa | Swen Pförtner
Eines der Wohnhäuser in Göttingen, die durchsucht wurden.
Eines der Wohnhäuser in Göttingen, die durchsucht wurden. © dpa | Swen Pförtner
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450 Polizisten im Einsatz

Die beiden Männer waren am Donnerstag bei einer Razzia mit rund 450 Polizisten festgenommen worden. Dabei wurden in Göttingen und Kassel zwölf Objekte durchsucht. Beschlagnahmt wurden scharfe Waffen, Munition und IS-Flaggen. (dpa)

Zwei islamistische Gefährder in Göttingen festgenommen

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