Paris. Entschuldigung, aber kein Aufgeben – der französische Präsidentschaftskandidat Fillon kämpft weiter. Trotz der Affäre um seine Frau.

Der massiv unter Druck geratene französische Präsidentschaftskandidat François Fillon hat die Beschäftigung von Familienmitgliedern auf Parlamentskosten bedauert und sich dafür entschuldigt. „Was früher akzeptabel war, ist es heute nicht mehr“, sagte der Konservative am Montag bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. „Das war ein Fehler. Ich bedauere es zutiefst und entschuldige mich bei den Franzosen.“

Er betonte aber zugleich, dass die Beschäftigung seiner Frau Penelope als parlamentarische Mitarbeiterin legal und das Gehalt völlig gerechtfertigt gewesen sei. Anders als von manchen Beobachtern erwartet, will Fillon aber weiter im politischen Rennen um die Nachfolge von Präsident François Hollande bleibe.

Ehefrau zum Schein als Assistentin beschäftigt?

Fillon wird vorgeworfen, seine Ehefrau Penelope zum Schein als Assistentin angestellt und mit Hunderttausenden Euro aus der Staatskasse entlohnt zu haben. Die Justiz prüft den Verdacht einer Scheinbeschäftigung, den Fillon stets zurückgewiesen hatte.

Fillon war in den letzten Tagen wegen der „Penelopegate“-Affäre innerparteilich immer stärker unter Druck geraten, für einen anderen Kandidaten der Republikaner Platz zu machen. Seit Bekanntwerden der Affäre sind die Umfragewerte Fillons, der lange als Favorit galt, eingebrochen.

Fillon droht Stichwahl zu verpassen

Einer jüngsten Erhebung zufolge würde er nicht einmal die Stichwahl um das höchste Staatsamt erreichen. Umfragen zufolge würden derzeit die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, und der Parteiunabhängige Emmanuel Macron die Stichwahl im Mai erreichen. (dpa/rtr)