Washington. US-Präsident Trump bleibt im Streit um sein Einreise-Dekret hart, doch der Widerstand wächst. Die jüngsten Entwicklungen im Überblick.

Nach zwei juristischen Niederlagen bei dem Versuch, Bürger aus sieben muslimisch geprägten Ländern die Einreise zu verbieten, hat US-Präsident Donald Trump intensive Personenkontrollen angeordnet. Er habe das Ministerium für Heimatschutz angewiesen, Einreisende sehr sorgfältig zu überprüfen, teilte Trump am Sonntag per Twitter mit.

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Die Gerichte machten dies sehr schwierig. Zudem wiederholte er seine Vorwürfe gegen die Justiz. Er könne nicht glauben, dass ein Richter das Land in solch eine Gefahr bringe. Wenn etwas passiere, sollten er und das Justizsystem verantwortlich gemacht werden.

Tech-Riesen sprechen sich gegen Einreisebann aus

In der Nacht zu Sonntag hatte ein Berufungsgericht in San Francisco einen Eilantrag der Regierung gegen das Urteil eines Richters aus Seattle abgewiesen, der den Einreisestopp 24 Stunden zuvor vorläufig gekippt hatte. Damit bleibt der Einreisebann vorläufig außer Kraft. Eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus.

Am späten Sonntag haben vor dem Gericht in San Francisco 97 US-amerikanische Unternehmen eine ausführliche Stellungnahme gegen das Einreiseverbot vorgelegt, angeführt von Technologie-Schwergewichten wie Apple, Google, Facebook und Microsoft.

Hier empfängt Trump die Silicon-Valley-Bosse

Apple, Google, Facebook, IBM, Amazon, ... Die Chefs der größten Tech-Firmen der USA saßen im Trump-Tower. Ein Platz ganz dicht beim Präsidenten Peter Thiel, deutschstämmiger Mitgründer von PayPal und einer der ersten Facebook-Investoren, saß neben Trump.
Apple, Google, Facebook, IBM, Amazon, ... Die Chefs der größten Tech-Firmen der USA saßen im Trump-Tower. Ein Platz ganz dicht beim Präsidenten Peter Thiel, deutschstämmiger Mitgründer von PayPal und einer der ersten Facebook-Investoren, saß neben Trump. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
Wir zeigen, welche Bosse von welchem Internetgiganten in der Runde saßen.
Wir zeigen, welche Bosse von welchem Internetgiganten in der Runde saßen. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
Peter Thiel gehört dem Team an, das die Übernahme des Amtes für Trump vorbereitet und hat Trump im Wahlkampf unterstützt. Neben ihm: Apple-Chef Tim Cook.
Peter Thiel gehört dem Team an, das die Übernahme des Amtes für Trump vorbereitet und hat Trump im Wahlkampf unterstützt. Neben ihm: Apple-Chef Tim Cook. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Der gilt nicht als Trump-Freund und schaut hier auch etwas sauertöpfisch.
Der gilt nicht als Trump-Freund und schaut hier auch etwas sauertöpfisch. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
An Cooks Seite fand die Oracle-Chefin Safra Catz Platz.
An Cooks Seite fand die Oracle-Chefin Safra Catz Platz. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Daneben: Tesla-Gründer Elon Musk, der auch Marsmissionen plant. Erster Mensch auf dem Mars wäre eigentlich auch etwas für Trump.
Daneben: Tesla-Gründer Elon Musk, der auch Marsmissionen plant. Erster Mensch auf dem Mars wäre eigentlich auch etwas für Trump. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
Die Plätze neben Musk gehörten dann wieder Männern aus dem Trump-Gefolge:  Musks Nachbar Gary Cohn ist Investmentbanker von Goldman Sachs und von Trump auserkoren als Wirtschaftsberater, Milliardär Wilbur Ross (rechts) soll Handelsminister werden.
Die Plätze neben Musk gehörten dann wieder Männern aus dem Trump-Gefolge: Musks Nachbar Gary Cohn ist Investmentbanker von Goldman Sachs und von Trump auserkoren als Wirtschaftsberater, Milliardär Wilbur Ross (rechts) soll Handelsminister werden. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
Zur Rechten des Präsidenten saß sein angehender Vize Mike Pence.
Zur Rechten des Präsidenten saß sein angehender Vize Mike Pence. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
Neben Pence die Facebook-Geschäftsführerin  Sheryl Sandberg, an ihrer Seite der Google-Mitgründer Larry Page, nach der Google-Neuorganisation Chef der Muttergesellschaft Alphabet.
Neben Pence die Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg, an ihrer Seite der Google-Mitgründer Larry Page, nach der Google-Neuorganisation Chef der Muttergesellschaft Alphabet. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
In einigem Abstand zu Trump hatte Amazon-Boss Jeff Bezos seinen Platz gefunden.
In einigem Abstand zu Trump hatte Amazon-Boss Jeff Bezos seinen Platz gefunden. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Trump hat Bezos in der Vergangenheit verübelt, dass die Bezos gehörende „Washington Post“ kritisch über den künftigen Präsidenten berichtete.
Trump hat Bezos in der Vergangenheit verübelt, dass die Bezos gehörende „Washington Post“ kritisch über den künftigen Präsidenten berichtete. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
Alphabet-Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt gehörte zum Beraterteam von Barack Obama. Neben ihm mit der etwas wilden Frisur sitzt Alex Karp, Chef von dem auf Big-Data-Analysen spezialisierten Unternemen Palantir Technologies, zu dessen Kunden auch die Nachrichtendienste gehören. Zu Schmidts Rechter saß der Rechte Steve Bannon, gegenüber vom angehenden Vize-Präsidenten Pence.
Alphabet-Vorstandsvorsitzender Eric Schmidt gehörte zum Beraterteam von Barack Obama. Neben ihm mit der etwas wilden Frisur sitzt Alex Karp, Chef von dem auf Big-Data-Analysen spezialisierten Unternemen Palantir Technologies, zu dessen Kunden auch die Nachrichtendienste gehören. Zu Schmidts Rechter saß der Rechte Steve Bannon, gegenüber vom angehenden Vize-Präsidenten Pence. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Die Google- und Alphabet-Manager Eric Schmidt und Larry Page saßen zwar nicht nebeneinander, waren aber zusammen eingetroffen.
Die Google- und Alphabet-Manager Eric Schmidt und Larry Page saßen zwar nicht nebeneinander, waren aber zusammen eingetroffen. © REUTERS | ANDREW KELLY
Microsoft-Boss Satya Nadella verabschiedet sich nach der Runde. Am Tisch saß er gegenüber von Elon Musk.
Microsoft-Boss Satya Nadella verabschiedet sich nach der Runde. Am Tisch saß er gegenüber von Elon Musk. © REUTERS | SHANNON STAPLETON
Seine Nachbarin: die IBM-Chefin Ginni Rometty.
Seine Nachbarin: die IBM-Chefin Ginni Rometty. © REUTERS | ANDREW KELLY
Cisco-Chef Chuck Robbins nahm gegenüber von Tim Cook Platz.
Cisco-Chef Chuck Robbins nahm gegenüber von Tim Cook Platz. © REUTERS | Andrew Kelly
Im Aufzug nach oben: Intel-Boss Brian Krzanich. Er saß am äußersten Ende, gegenüber von Jeff Bezos.
Im Aufzug nach oben: Intel-Boss Brian Krzanich. Er saß am äußersten Ende, gegenüber von Jeff Bezos. © REUTERS | ANDREW KELLY
Am Kopfende zwischen den Intel- und Amazon-Managern hatten sich die Trump-Kinder breit egmacht: Eric (Foto), Donald Jr. ...
Am Kopfende zwischen den Intel- und Amazon-Managern hatten sich die Trump-Kinder breit egmacht: Eric (Foto), Donald Jr. ... © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
... und Ivanka.
... und Ivanka. © dpa | Albin Lohr-Jones / Pool
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Präsidentendekret sei „diskriminierend und widerrechtlich“

Die Unternehmen, zu denen auch Ebay, Intel, Netflix, Twitter, die Jeans-Firma Levi Strauss und die Fahrdienste Uber und Lyft gehören, betonen, dass Einwanderer zu vielen Innovationen in Amerika beigetragen hätten. Das Präsidentendekret sei diskriminierend und widerrechtlich. Die Firmen bringen ihre Argumente als „Freunde des Gerichts“ ein.

Trump hatte Ende Januar einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus den mehrheitlich islamischen Ländern Syrien, Iran, Irak, Sudan, Somalia, Libyen und Jemen verfügt. Flüchtlinge aus aller Welt sollten für 120 Tage ausgesperrt werden, die aus Syrien sogar auf unbestimmte Zeit.

Trump ordnet intensive Einreisekontrollen an

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    Vize-Präsident Pence soll möglichen Wahlbetrug untersuchen

    Unterdessen hat der US-Präsident angekündigt, eine Kommission zur Untersuchung von Wahlbetrug bei der Präsidentenwahl einzusetzen. Sie solle von Vizepräsident Mike Pence geleitet werden, sagte Trump in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview des Senders Fox News. Die Kommission werde sich „das sehr, sehr genau anschauen“, so Trump.

    Die große Mehrheit von Wahlexperten, Vertretern der Bundesstaaten und Politikern geht davon aus, dass Fälle von Wahlbetrug in den USA sehr selten sind. Trump hat jedoch mehrfach erklärt, er glaube, dass möglicherweise Millionen Stimmen nicht rechtmäßig gewesen seien.

    Trump sichert Teilnahme an Nato-Gipfel im Mai zu

    International hatte Trump immer wieder mit scharfen Angriffen auf die Nato für Unsicherheit gesorgt. Beim Nato-Gipfel Ende Mai in Brüssel will Trump nun aber teilnehmen, wie das US-Präsidialamt am Sonntag erklärte. Dies habe Trump dem Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Telefonat am Sonntag zugesagt. Auch sei diskutiert worden, „wie alle Nato-Staaten ermutigt werden können, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen“.

    Trump hatte den Verbündeten vorgeworfen, sich ihre Sicherheit von den USA finanzieren zu lassen. Tatsächlich erfüllen nur wenige Nato-Staaten die selbstgesteckte Vorgabe, zwei Prozent ihres Haushalts für Verteidigung auszugeben. Zuletzt hatte sich Trump aber positiver zu dem Bündnis geäußert und versichert, er stehe zu den Verpflichtungen innerhalb des Bündnisses. (dpa/rtr)