Berlin. Laut einem Medienbericht soll die Polizei in NRW Flüchtlingseinrichtungen empfohlen haben, Ausflüge zu Karnevalsfeiern zu meiden.

Erneut muss sich die Polizei in Nordrhein-Westfalen Kritik an Racial Profiling gefallen lassen. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, hat das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) in Duisburg Flüchtlingseinrichtungen empfohlen, Ausflüge zu Karnevalsveranstaltungen zu meiden. Die Zeitung beruft sich dabei auf ein internes Schreiben, das auch an Einrichtungen für Flüchtlinge im Regierungsbezirk Köln gegangen sein soll.

Das LZPD bewerte solche Ausflüge „eher kritisch“, weil so „das massierte Auftreten von Flüchtlingen und Asylbewerbern bei Karnevalsveranstaltungen forciert“ werde, heißt es in dem Bericht weiter. Es könne angesichts der aktuellen Sicherheitslage zu „unerwünschten Wechselwirkungen“ mit anderen Veranstaltungsbesuchern kommen. Auch soll den Einrichtungen in dem Schreiben nahegelegt worden sein, Flüchtlinge auf verstärkte Personenkontrollen hinzuweisen und ihnen zu raten, diese „kritiklos über sich ergehen zu lassen“.

Flüchtlingsräte kritisieren Racial Profiling

Laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ äußerten Flüchtlingsräte in Köln und Leverkusen harsche Kritik an dem Schreiben, monierten „Sonderbehandlungen vermeintlich anders Aussehender“ und Racial Profiling.

Das LZPD ruderte am Freitagabend zurück, entschuldigte sich und verwies darauf, dass das Schreiben nicht autorisiert gewesen sei. (ba)